Einen Tag vor meinem 49. Geburtstag eine Überlegung zur Vergleichbarkeit von Glücksbestreben.
Manchmal frage ich mich, wie es mir ergangen wäre, hätte ich eine bürgerliche Berufslaufbahn eingeschlagen. Dann wäre ich jetzt – vielleicht Jurist, mit Frau und Kind und einem Heim im Grünen. Die meiste Zeit verlöre sich an die unvermeidlichen Äußerlichkeiten, die so ein Leben mit sich brächte. Ich hätte genügend Geld und dreimal Urlaub im Jahr.
Mein jetziges Leben ist geprägt von Unsicherheiten aller Art. Finanzieller und geistiger Natur. Ich habe viel Zeit. Niemand verlangt nach mir. Kein Tag ist wie der andere. Ich muß mich ständig neu erfinden. Das ist sehr anstrengend und ermüdend. Oft denke ich, ich kann nicht mehr.
Der Reiz dieses Lebens besteht darin Glück und Unglück – nahe beieinanderliegend – immer mit mir selbst ausmachen zu können. Ich bin im Sinne des Wortes: mittellos. Bar jeder Vermittlung.
Ist nun, als Resümee, meine Befürchtung, die mich in dieses Leben getrieben hat, ich hätte mich in einem anderen Leben vermitteln müssen, an die Arbeit, die Familie und das Materielle und Äußerliche vielleicht grundlos gewesen? Hätte ich in einem anderen Leben nicht auch mein Glück finden können, zwischen allen Äußerlichkeiten, und auch genügend? Ich weiß es nicht.