Die Tage erreichte mich via Katia Kelm ein Monopol Artikel über die Wiedereröffnung des Projektraums Lab der Berliner Galerie Eigen+Art.
Darin wird, immerhin, nach der Finanzierung dieses Raumes gefragt:
Welches Budget steht Ihnen zur Verfügung?
AS: Es gibt praktisch kein Budget. Es ist in dieser Hinsicht ist das Lab wirklich ein Projektraum, in dem die Künstler mitmachen müssen. Sie müssen Lust haben, mit uns was zu gestalten und sich hier zu zeigen.
Also, die Künstler müssen da mitmachen. Ich finde dieses MÜSSEN keineswegs zufällig. Denn man hätte das auch etwas offener formulieren können.
Ich sehe das als einen Beleg dafür, dass die allgemeine Kostenlos-Ökonomie in der Kunst keineswegs freiwillig ist, sondern von Zwängen dominiert wird.
Die Kuratorin der Galerie Eigen+Art sagt deutlich, dass sie unter einem Projektraum ein Unternehmen versteht, dass den Künstlern nichts zu bezahlen braucht. (Dabei ist besonders pikant, dass, im Gegensatz zu einem selbstorganisierten Projektraum, das Mutterunternehmen Eigen+Art Kunst im sechsstelligen Preisbereich zu verkaufen weiss.)
Hier zeigt sich sehr prägnant, wie die gerne geschätzte Selbstlosigkeit der Künstler in finanziellen Dingen schamlos ausgenutzt wird. (Ähnlich auch in der sog. Kreativwirtschaft in einem größeren Kontext.)
An anderer Stelle würde man das Lohndumping nennen.
((Anmerkung als Caveat: Solange selbstorganisierte Projekträume sich darauf kaprizieren „unkommerziell“ zu sein, sollten sie und ihre Künstler sich nicht wundern, wenn sie von kommerziellen Galerien ausgebootet werden.))