Für alle, die immer noch glauben Kunst könnte und müßte etwas zeigen, hätte ich einen Besuch der durchaus sehenswerten Ausstellung von Kenzo Onoda und Tatsuya Fujii im Künstlerhaus FRISE anempfohlen.
Nur um festzustellen, dass zur Eröffnung praktisch kein Mensch kam.
Stattdessen saß ich mit den FRISErn an der Bar und unterhielt mich über Kunst und anderes. Wenn die beiden japanischen Künstler etwas zeigen wollten, – es lief ins Leere. Die Ausstellung war allenfalls ein Anlaß einen netten Drink zu nehmen, ansonsten unnötig, nicht weiter störend.
Da, wo alle hinlaufen, in sogenannten Blockbuster-Ausstellungen, wird erst recht nichts gezeigt. Denn alle sehen nur, was sie eh schon gewusst haben.
Zeigen zeigt nichts.
Hallo Stefan, hallo alle Mitleser,
auch hier: gefühltes Dogma. Warum?
Wenn IRGENDETWAS etwas z. B. zeigen SOLL – auch jenseits von Kunst – geht das doch meistens in die Hose. Aber von vornherein etwas auszuschließen, macht ja alles zunichte! Und ich empfinde es als vollkommen sinnlos!
Dass dieses beschriebene Projekt im Sinne der Künstler gescheitert ist, kann ja durchaus sein. Aber war es auch von vornherein dazu verdammt sozusagen…? Ich finde die Frage berechtigt und nicht leicht zu beantworten und bin gespannt, ob Du es versuchst 😉 .
Oder wäre Dein Ansatz ein ganz anderer…?
Liebe Grüße,
Sabine
Hallo Sabine,
Danke für Deinen kritischen Kommentar.
In der Tat ist die Funktion des „Zeigens“ in der Kunst eine schwierige Angelegenheit. Ich wollte mit Artikel auch nur einen Anfang machen.
Die Frage, um die es geht, lautet: Wie ist es um das Zeigen in der Kunst bestellt?
Schon an der Bar stellte ich die Frage. Und der Künstler hinter der Bar rief erschrocken aus: „Ja, was wäre denn, wenn Kunst nichts zeigte? Kunst MUSS doch etwas zeigen!“
Das MÜSSEN anheimgestellt, wollen wir nicht fragen, ob es noch andere Modi als das Zeigen in der Kunst gibt?
Die Konversationskunst zum Beispiel. Wird da etwas gezeigt? Manche sind vielleicht rhetorisch begabt und reden andere an die Wand. Aber darum soll es ja gerade nicht gehen.
Ich meine, in der Konversationskunst wird nichts gezeigt. Es geht ums aufmerksame Reden und Zuhören. Deswegen sprechen ja Alsleben/Eske von der Form als „ohne Werk und Publikum“.
Viele Grüße
Stefan