Heute hatte ich meine Radiosendung mit Reflektionen auf die Archive und die Politik des Wünschbaren. Danach fühlte ich mich entblösst und nicht mehr passabel zum Ausgehen.
Da kams mir gerade recht, dass um die Ecke das Kunsträumchen mit dem unschönen Namen zu einem Barabend (Bar 500) einlud. Ein Bier in der Nachbarschaft sollte mir nicht schlecht bekommen.
Gegenstand des Abends war die Wieder-Erinnerung kultiger Barräume, die zwischendurch verschwunden sind. Namentlich die legendäre Egalbar im Karoviertel. Fotografien, Teile des Mobiliars und kleine Modelle vermittelten einen prägnanten Eindruck vergangener Saufzeiten.
Im Zwischenprogramm trat dann ein Werber auf, der in der dieser Berufsgruppe eigenen persuasiven Art ein Buch besprach, das die Erkenntnisse diverser Gastronomen einschlägig unbekannter Etablissements vornehmlich auf St.Pauli zum Besten gab. Nach etwa 50 Schnäppsen an einem dieser Tresen kommt man auch darüber hinweg.
Der vergnügliche Teil des Abends endete vor der Tür unter leicht frühlingshafter Anmutung bei einigen Bieren und Gesprächen mit der Nachbarschaft und schickte mich schliesslich wohlig angefüllt ins Bett.
Diese Bar 500 ist bis 21.5. immer mittwochs bis samstags ab 19 Uhr geöffnet. Ich finde, das sollten sie weiter fortsetzen. Das kleine Oelsner-Haus wäre dafür bestens geeignet.