Zum Hühnerhaus Volksdorf

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Hühnerhaus Kunstraum

Mein letzter Besuch im Hühnerhaus Volksdorf liegt beinahe 3 Jahre zurück. Er ist mir in bester Erinnerung geblieben. Denn dieser kleine Schuppen im Garten von Frau Sticker, der früher tatsächlich der Hühnerhaltung diente, markiert eine Besonderheit unter den Hamburger Kunsträumen.

Wahrlich an der Peripherie gelegen, im noblen Volksdorf, wird hier eine Garten-Kunst kultiviert, die wenigstens äußerlich Abstand vom Galerienraum nimmt. Wenn mir sofort Bezüge zum japanischen Teehaus aufkamen, dann in der Betonung auf das Herstellen eines Ereignisses, das kommunikativ aufgenommen wird. Das Hühnerhaus ist eher Ereignis- als Präsentionsraum.

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Beschriftung der Trennwand

Die Performance von Frau Sticker könnte ich eine imaginäre Familienaufstellung nennen, in deren Mittelpunkt eine der Ohlendorff’schen Villa entnommene Trennwand stand, die die Verbindung der Familien Sticker und Ohlendorff in Bezug auf eine parallele Kolonialgeschichte in Afrika symbolisieren sollte.

Und was dahinter steckt…

Dies liess sich anhand von alten Fotografien sowie Teilen des Familiengeschirrs der Stickers nachvollziehen, was mich daran erinnerte, dass auch die Familie meines Schwagers eine Kolonialvergangenheit besitzt, in deren Verlauf das KPM-Service aus Deutsch-Ostafrika gerettet wurde und heute noch in Diensten steht.

Und der Garten gedeiht trotz den kühlen Witterung. Ob es wohl noch mal Sommer wird? So fielen mir die Zeilen ein:

oder meinten den Regen, der fällt auf dunkles Erdreich im Frühjahr

(Rilke, 10. Elegie)

Nächste Veranstaltung: 27./28. Juni – http://www.huehnerhausvolksdorf.de/

  

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