Arbeitsplätze in Ottensen – durch Zeise2?

850 Jobs für Altona! - Webseite der Procom

850 Jobs für Altona! – Webseite der Procom (abgerufen am 10.9. 2015)

In der Auseinandersetzung um die Bebauung des Zeise-Parkplatzes scheinen vor allem die Befürworter des Bürogebäudes im Vorfeld des anstehenden Bürgerentscheids auf das Argument der Arbeitsplätze zu setzen.

In den letzten Tagen sind diverse Medien (Flugblätter, Werbebeilagen etc) aufgetaucht, die „850 Jobs für Altona“ versprechen.

Nun scheint es mir unstrittig zu sein, dass keine genuin neuen Arbeitsplätze entstehen, sondern nur bereits bestehende Arbeitsplätze (Agentur Scholz & Friends) aus der Hafencity nach Ottensen verlagert werden sollen. Ein Umzug innerhalb Hamburgs also.

Was versprechen sich die Befürworter des Zeise2-Projekts davon?

Jobs für Altona. Flugblatt der Procom

Jobs für Altona. Flugblatt der Procom (Ausschnitt)

Warum Arbeitsplätze?

Erstaunlicherweise ist nirgendwo zu lesen, warum denn diese Arbeitsplätze so gut für Altona/Ottensen sein sollen.

Stattdessen wird auf ein „Gleichgewicht von Wohnen und Arbeiten“ verwiesen, das angeblich durch diesen Bürobau wieder hergestellt werden soll.

Wer dieses Gleichgewicht braucht, und warum es dieses nicht auch in Othmarschen oder am Osdorfer Born geben sollte, erfährt man nicht.

Ich kann folglich nur spekulieren und mich wundern.

Die wirtschaftliche Lage Deutschlands ist derzeit gut, die Arbeitslosigkeit auf einem historischen Tiefstand. Auch Hamburg geht es gut. Und Ottensen ist ein florierender Stadtteil. Von der Wirtschaftskraft seiner Einwohner zeugen auch (und leider) die besonders hohen Mieten. Die Vehemenz, mit der hier die Notwendigkeit von Arbeitsplätzen vorgebracht wird, könnte nahelegen, Ottensen sei ein strukturschwaches Gebiet in Hamburg. Davon kann nun wirklich nicht die Rede sein.

Bleibt also nur noch die Vermutung, die in Ottensen angesiedelten Arbeitskräfte sollten den Konsum ankurbeln. In der Mittagspause oder beim Einkauf nach der Arbeit.

Bis jetzt hatte ich nicht den Eindruck, als sei Ottensen diesbezüglich ein Mangelgebiet. Klagen über zu wenig Kunden in der Gastronomie oder im Einzelhandel sind mir bislang nicht zu Ohren gekommen.

Im Gegenteil, in manchen Bereichen (Bäckereien Zb) herrscht für meine Nachfrage schon Überangebot. Die Anzahl der Schmuck- und Modeläden und anderer Geschäfte, die mehr als den täglichen Bedarf befriedigen, dürfe außerhalb der Hamburger Innenstadt Eppendorf und Winterhude gleich kommen.

Ich kann daher nicht recht einsehen, welchen Effekt die 850 Mitarbeiter des WPP-Konzerns noch haben sollten, der in Ottensen nicht längst vorhanden ist.

Wem ernstlich an Arbeitsplätzen gelegen ist, sollte die Verlagerung von Zeise 2 nach Billstedt oder Steilshoop ins Auge fassen.

  

2 Gedanken zu „Arbeitsplätze in Ottensen – durch Zeise2?

  1. Fred Feuersteuin

    Erstaunlicherweise ist nirgendwo zu lesen, warum Ihr manisch, dogmatisch immer nur über ein einziges Gebäude redet und schon die Baustelle 100 m weiter in der Barnerstrasse ist Euch total egal. Da wurde abgerissen, da ensteht gerade eine Bürogebäude aber der Baubeginn war noch nicht.
    Eure Argumente beginnen immer für Ottensen aber es geht um ein einziges Gebäude.

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    1. Stefan B. Adorno Beitragsautor

      Lieber Fred,

      das ist mein persönlicher Blog, nicht die Plattform von Pro Wohnen Ottensen.

      Du hast sicher recht, dass es in Altona/Ottensen noch mehr fragwürdige Bauprojekte gibt. Nur ist Pro Wohnen Ottensen eine sehr kleine Gruppe, die gerade die Auseinandersetzung um den Zeise-Parkplatz bewältigt.

      Wenn Dir daran gelegen sein sollte, den Horizont zu erweitern, dann komm doch gerne zu den Treffen der INI. Jeden Montag um 19 Uhr in der Erdmannstraße 1b.

      Herzliche Grüße
      Stefan

      Antworten

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