Donnerstag ist mein „Stadt-Tag“. Da mache ich Dérive und lasse mich treiben.
Aus einer Laune heraus bis Landungsbrücken gefahren und dort den Stintfang erklommen. Auf seiner Rückseite, zum Venusberg hin, endeckte ich dann den oben abgebildeten Pavillon, der sogleich meine Neugierde fand. An der Tür der Name „Magnetkompasslabor“, nach Recherchen eine weltweit einzigartige Spezialkonstruktion für die Prüfung von Magnetkompassen. Es ist in einem Gebäude untergebracht, das aus amagnetischen Materialien erbaut wurde. Integrierte elektrische Spulen ermöglichen die Simulation aller Magnetfelder der Erde. Betrieben vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. Und das steht einfach so rum!
Nächste Entdeckung, die nahezu ebenerdigen Fenster eines Wohnblocks in der Seewartenstraße, hinter deren milchigen Glasscheiben, abgelagerte Gegenstände durchscheinen. Sehr malerische Wirkung. Manchmal muß man fast raten, was es ist.
Und nahe dem Großneumarkt wirbt eine mir unbekannte Galerie mit Kunst als „sichere Geldanlage„. Ich würde sagen, dass ist eine recht gewagte Behauptung. OK, man kann sich einen Picasso kaufen, wenn man das nötige Geld besitzt, dann hat man vielleicht die nächsten 20 Jahre Ruh‘. Aber wer weiss das schon?
Weiter in die Innenstadt. Der Neue Wall gibt fotografisch wenig her, aber auf der Höhe der Hausnummer 64 befindet sich eine schmale Passage, die am anderen Ende einen Blick auf den Bleichenfleet erlaubt. An seinem Abschluß sind größere Baumaßnahmen im Gange. Dazu braucht es offensichtlich auch die im Wasser liegende Schute. Toteninsel.
Schließlich, weil Frühling ist, ein Bild eines blühenden Kirschbaums in den Wallanlagen, nahe dem Bahnhof Dammtor.
Bin doch selbst erstaunt über die Fülle der Eindrücke, die mir diese kleine Strecke durch die Hamburger Innenstadt verschafft hat. 16:00 wieder zuhaus.