Meine dritte herbstliche Bauwoche im Falsterhus. Die letzten beiden liegen schon ein paar Jahre zurück. Auch diesmal gab uns das Haus ordentlich Arbeit auf.
Ich wurde in die Gruppe eingeteilt, die die Äste der das Grundstück umfassenden Haselnusshecke zu entsorgen hatte. Nachdem Christian ihre Reihen mit der Motorsäge gelichtet hatte, mussten die Äste entlaubt und zerkleinert werden. Mir fiel letztere Aufgabe zu, wofür ich eine Astschere einzusetzen hatte. Das ging bis zu einem Durchmesser von 2cm einigermaßen gut. Manchmal war der Kraftaufwand erheblich.
Schon erstaunlich, was so eine Hecke übers Jahr an Holz produziert. Neben mir waren noch drei Damen gut zwei Tage damit beschäftigt, den aufgeschichteten Asthaufen klein zu bekommen. Was hätte uns wohl ein kommerzielles Unternehmen dafür abverlangt?
Weitere Holzarbeit
Am dritten Tag gingen wir dann den großen Holzstapel in der Einfahrt an. Schon in Scheiben geschnittene Baumstämme mussten weiter zerteilt werden. Dazu brachten zwei Dänen einen hydraulischen Holzspalter zum Einsatz. Die daraus entstandenen Scheite wurden dann aufgestapelt. Ich hab bei manchen Klötzen mit der Axt nachgeholfen. Das war körperlich fordernd. Mir tat die Arbeit im Freien dennoch gut.
Alle Fotos der Bauwoche finden sich in diesem Album.
Überdies fand ich das gemeinschaftliche Miteinander eine erfreuliche Sache und willkommene Abwechselung zu meiner sonstigen Einsiedelei. Neben den gemeinsamen Mahlzeiten in großer Runde, die zudem auch noch sehr schmacklich ausfielen – dickes Lob an die ‚Küche‘!!! – beglückte mich auch die weitere Hausarbeit, wie das Einkochen der überreichlichen Quittenernte. Ich sollte mir für das nächste Jahr die Bauwoche(n) wieder fest einplanen.
Ehrenamtliches Engagement
Vielleicht wird die Frage aufkommen, und durchaus mit Berechtigung, wer diejenigen sind, die sich um das große Anwesen kümmern? Das sind die Mitglieder des Fördervereins, wahrscheinlich sogar ein engerer Kreis, der Jahr für Jahr dieser Aufgabe nachkommt. Die meisten von ihnen sind schon seit Gründung des Hauses Anfang der 1980er Jahre dabei und somit in einem fortgeschrittenen Alter. Ich saß während der vier Tage mit 6 älteren Damen und einem älteren Herrn, gleichwohl von rüstiger Kondition, am Tisch.
Was wird in 10 oder 20 Jahren sein? Mit etwas Glück werden einige der Mitglieder noch dabei sein. Wie aber das Beispiel meiner Mutter zeigt, kann der Abbau überraschend schnell und unerwartet kommen. Ist der Verein auf diese Herausforderung vorbereitet? Ich habe da Zweifel. Denn Neugewinnung von Mitgliedern gibt es eigentlich gar nicht. Man verlässt sich auf die bestehenden und hofft, dass hin und wieder Interessierte dazu stossen werden. In einer Zeit, in der ehrenamtliches Engagement gerade unter Jüngeren zurück geht, kann das nicht ausreichend sein.
Wer wird sich dann um das Haus sorgen und die Möglichkeit erhalten, auf günstige Weise Urlaub und neue Bekanntschaften machen zu können? Wir werden schon jetzt Anstrengungen unternehmen müssen, neue Mitarbeiter ans Haus heranzuführen.
Vielleicht gehörst Du dazu?