Wieder hat mich das Wetter-App genarrt und mir den wunderbaren Sonnenschein vorenthalten wollen, der sich über diesen Tag gelegt hatte. Mit dem Rad in Richtung Volkspark Altona. Dort aber ohne rechtes Ziel, daher direkt am Ausgang der Stadionstraße über Schleichwege (Lise-Meitner-Park) nach Kleinflottbek und Teufelsbrück und Jenischpark.
Schon heute morgen kam mir der folgende Gedanke: Was bedeutet es eigentlich, wenn wir sagen, die Erinnerung sei ‚verblasst‘?
Die Erinnerung kann ausbleiben, wenn wir uns nach einem bestimmten Datum oder Ereignis fragen, – Schlacht von Waterloo oder Westfälischer Frieden oder Was tat ich am 4. August 2005? Wir wußten es einmal und jetzt wissen wir es nicht mehr. Manchmal fällt es uns auch wieder ein.
Was meint es aber, dass wir uns an etwas erinnern, aber eher undeutlich, verschwommen? Oder, genauer, das Ereignis als Punktum in der Zeit ist uns noch geläufig, der 1. Oktober – heute vor 5 Jahren B. am Blume2000 in Altona getroffen -, aber die Bewegung, die emotionale Anteilnahme scheint uns nicht mehr so groß, wie damals. Wir meinen, zwei Jahre nach dem Ereignis wären wir berührter gewesen, als fünf Jahre danach. Selbst, wenn wir noch die meisten faktischen Einzelheiten gegenwärtig halten.
Hat diese scheinbare Abnahme emotionalen Beteiligung mit der Erinnerung zu tun? Erinnern wir damit tatsächlich weniger? Oder verläuft die emotionale Verknüpfung mit dem Ereignis unter anderen Bedingungen, dass im Laufe der Zeit neue Emotionen (jedweder Art) die alten überlagern und weniger zugänglich machen? Denn wir kennen es auch, dass uns urplötzlich die Emotion wieder einholen kann, wenn sie uns nicht mehr gegenwärtig war. Sie war damit nie wirklich weg.
Sicher ist, wir können nicht zu jeder Zeit alles erinnern und alles bekümmern, was uns im Leben zugestossen ist. Selbst, wenn nichts besser geworden ist, muss nicht die schlimme Vergangenheit die Gegenwart betreffen. Das Gegenwärtige steht vor.
Lieber Stefan,
ja, und das ist auch gut so! Herz und Hirn räumen beinahe regelmäßiger auf als ihre „Wirte“… 😉
Liebe Grüße,
Sabine
Liebe Sabine,
Danke Dir für Deinen Kommentar. Ich werde mal bei „Herz und Hirn“ nachfragen, was die da so treiben.
Lg
Stefan