Neue Erkenntnisse in Sachen Papierbelichtung

Innenhof. 4x5 Papierbelichtung --- innenhof-01-05-03-2018

Innenhof. 4×5 Papierbelichtung

Meine Ambitionen in Sachen analoger Großformatfotografie und Papierbelichtung waren leider in den letzten Monaten zum Stillstand verdammt, weil ich meine Gottschalt-Kamera zur Anpassung in die Werkstatt gegeben hatte. Erst heute konnte ich sie zurückerhalten und dabei gleich ein Testbild auf meinem Balkon schießen.

Die kompakte Bauweise der Gottschalt, die auf besonders weitwinkelige Aufnahmen ausgelegt ist, steht dagegen längeren Brennweiten unvorteilhafter gegenüber. Dabei entspricht das 90mm Schneider Super Angulon bei 4×5 eigentlich schon 28mm im Kleinbild. Es zählt aber hier die absolute Länge. Die Firma Foto Maerz fertigte mir einen speziellen Anschluß für das Schneider Objektiv.

kamera 4758sm

Gottschalt mit angepasstem Schneider Super Angulon 8/90mm

Wie man hier, noch nicht so deutlich, an der obigen Aufnahme des Innenhofs bemerken kann, sind die Ecken des Bildes abgeschattet. Das kann nur bedeuten, dass der Objektivtubus für den Bildwinkel des Objektivs nicht weit genug ist. Schade. Mit einem Rollfilmadapter sollte es natürlich gehen. Und wahrscheinlich habe ich eben durchaus mehr Fläche bei Planfilm, selbst mit dem abgeschatteten Ecken.

Rodinal als Papierentwickler

Die zweite Neuerung betrifft den Einsatz des Filmentwicklers Rodinal als Papierentwickler. Davon hatte ich schon im November in einem Blog gelesen, auch erste Erfahrungen mit dem Papierbelichtungen in der Hasselblad gesammelt, aber erst heute den vollen Test im Format 4×5 vornehmen können. Es sollen noch weichere Kontraste als bei schon weich arbeitenden Papierentwicklern (Centrabrom) möglich sein.

Ich versuchte Verdünnungen von je 1:100 und je 1:200, wobei ich bei letzterer eine verdoppelte Belichtungszeit vornahm. Das Ergebnis von 1:00 bei einem normalen Fotopapier (Adox RC311) sieht man oben. Zum Zeitpunkt der Aufnahme, am späten Nachmittag, stand die Sonne schon tief hinter den Häusern, so dass der Hinterhof fast nur noch indirekt reflektiertes Licht abbekam. Der Himmel hatte noch viel Helligkeit. Demgegenüber ist das Papierbild so flach, dass die ursprüngliche Lichtsituation kaum noch zu erahnen ist.

In der Verdünnung 1:200, die hier zu sehen ist, sind die Kontraste noch einmal reduziert, wobei ich den Eindruck habe, dass auch die Schärfe ein gutes Stück leidet. (Schärfeeindruck wird oft durch den Kontrast bestimmt.)

Für den ersten Versuch, würde ich sagen, dass ich auf einem guten Weg bin.

  

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