Nach drei Tagen erfrischenden Graus war ich von dem plötzlichen Wechsel zu grellem Sonnenschein und ausgerechnet am Pfingstsonntag mehr als verstört. Meiner Radtour drohte ernste Gefahr, die ich nur in letzter Minute durch die Neigung, nach Finkenwerder überzusetzen, abwenden konnte.
Gefühlte 100 andere Radler bezeugten in Teufelsbrück ebenfalls die Absicht, die Elbe zu queren, was den Fährkapitän zum Eingreifen zwang, zudem er die Räder in Finkenwerder und Rüschpark sortieren liess. Obwohl ich eher nach Rüschpark tendierte, erklomm ich Finkenwerder mit der Überlegung dann, da als erster an Bord gelassen, auch einen sicheren Platz zu bekommen. Eng ging es ohnehin zu.
In Finkenwerder hatte ich dann nur eine längere Anfahrt, am Airbusgelände vorbei zu den Westerweiden und der Süderelbe. Schon sehr ländlich geht es dazu, Häuser und Katen zwischen viel Grün an den Deich geduckt, wenngleich ich mir nicht vorstellen könnte, dort zu leben. Mich beschleicht das Gefühl, als wäre die soziale Kontrolle dort strenger als auf einem ‚wirklichen‘ Dorf.
Dieses sorglose Idyll, das ja im Süden schon gegen eine Schlickdeponie grenzt, endet nach wenigen Kilometern, wo durch die Bucht des Finkenwerder Vorhafens das eigentliche Hafengebiet und das Containerterminal Waltershof sich ankündigt. Kurz überlegt, ob ich durch den ganzen Hafen bis zum Alten Elbtunnel fahren sollte, dann aber des Windes wegen verworfen und die Kehre Richtung Bubendeyufer genommen. Die Fähre zurück nach Altona war dann erstaunlich leer und bescherte mir dazu noch ein kleines Eis am Stil.