Erster Juli. Vor sechs Jahren war ich an diesem Sonntag zuletzt in Amberg, was aber vielleicht nur oberflächlich mit meiner Unlust zu tun hatte. Der Sonnenschein konnte mich zudem wenig locken.
Der Besuch eines Freibades oder eher Badesees stünde im Raum, doch in Hamburg sind die jeweiligen Anfahrten weit. Für mich sollte das Schwimmbad idealerweise um die Ecke liegen. War nahezu bereit, nach Allermöhe zu fahren, wo es inmitten des Neubaugebiets einen Baggersee geben sollte, quasi als Selbstbestrafung. Doch auf dem Weg zur Bahn knickte ich ein. Weiter zuhause in der abgedunkelten Wohnung Falsterfotos editiert und dann mit dem Rad kurz an die Elbe, um zu prüfen, ob sich vielleicht zu späterer Stunde am Schulberg oder an der Himmelsleiter passende Fotomotive für die letzte Aufnahme Color-Negativ fänden.
Die Wirkung der untergehenden Sonne auf die Elblandschaft ist trotz App, die einem die ‚Golden Hour‘ anzeigt, schwer einzuschätzen. Als ich kurz nach 21:00 an besagten Orten eintraf, waren die Kontraste zwischen schattigem Elbhang und Hafen/Himmel mit 8 Stufen schon zu hoch. Die Digitalkamera bekommt das noch hin. Eventuell sollte ich noch später anfahren. Dann ist vielleicht der Himmel dunkler. Nebenbei ist mir noch mein Belichtungsmesser aus dem Rucksack gerutscht. Beim Aufschlag auf den Boden brach die Okularmuschel aus. Ich hoffe, ich bekomme das noch hin. Dachte frustriert dabei, Großformatfotografie ist dadurch gekennzeichnet, dass Dir immer etwas aus der Hand fällt.