Sonntag ohne Form. Ich beschließe, nach Halstenbek zu fahren und mich von dort treiben zu lassen. Am Bahnhof Halstenbek entdecke ich ein Schild mit dem Hinweis ‘Krupunder See’. Dem gehe ich nach.
Richtung erst nördlich des Bahnhofs, über die Autobahn, dann südlich durch ein Gebiet bar einer Struktur. Einfamilienhäuser, Gartenbaubetriebe, Brachflächen, Gewerbe. Nach Kreuzung mehrerer Straßen erreiche ich dann den Krupunder See, eine beinahe kreisrunde Wasserfläche von etwas Wald, Strauch und Gebüsch eingefasst. Das scheint für die Gegend schon viel zu sein. Bis in die 1930er Jahre gab es wohl ein Strandbad. Baden darf man heute allerdings nicht mehr.
Nach Konsultation meiner Karte, erachte ich eine weitere Traverse in die Richtung Waldenau für zu aufwändig und beschließe, mich in Richtung Schenefeld durchzuschlagen. Unterwegs ist alles zwischen Tankstelle und Nagelstudio möglich. Es blüht und gedeiht, so dass ich kaum überrascht bin, dann an der Stelle, die das Zentrum von Schenefeld vermuten lässt, eine Gelateria mit dem bombastischen Namen Eis-Art vorzufinden. Ein Bild davon an den Herrn Einstein in Berlin, für mich zwei Kugeln Mango-Zitrone.
Von dort führt mich der Weg dann entlang schmalerer Grünstreifen und einem Bachlauf namens Düpenau nach Osdorf, wo ich in das Naturschutzgebiet Osdorfer Born eintrete, bis ich die Hochhäuser im Zentrum dieses Stadtteils erreiche. Hier fühle ich mich so langsam auf vertrautem Terrain. Es naht Flottbek und der Jenischpark, den ich aber abmeide, und dann Othmarschen und bald schon die Ausläufer Altonas. Wieder ein Stück unbekanntes Hamburg entdeckt.