Morgens herrschte noch heiterer Sonnenschein, der mich beim Frühstück erfreute, während dann über den Mittag, ebenfalls erfreulich, immer mehr Wolken nicht der dichtesten Art aufzogen und so beste Aussichten auf gute Bedingungen für die Fotografie schufen.
Mit dem Fahrrad in der Bahn bis Reinbek und dort auf Nebenstraßen zwischen herrschaftlich ausgedehnten Grundstücken und ebensolchen Wohnhäusern bis Wohltorf gefahren, wo ich in der Nähe der Bahnüberquerung mein erstes Motiv entdeckte. Die lichte, graue Bewölkung trug sehr zur entspannten Aufnahme bei, da ich nicht mehr nach der Sonnen schielen musste, in der Hoffnung, sie möge für einen Moment hinter eine Wolke rutschen.
Denn bei dieser Art der Fotografie ist auch viel an Material im Spiel. Belichtungsmesser (3 an der Zahl, wenn ich das iPhone mitrechne), Graukarte, Verlaufsfilter, Lupe, Notizbuch, Klebeband, diverse Aufbewahrungstaschen. Da ist es hilfreich, wenn es trocken ist und sonstige Ablenkung sich in Grenzen hält. Und dazu gehören auch wechselnde Beleuchtungsverhältnisse, sowie Fußgänger und Radfahrer und ebensolche mit Hunden. Eine Frau, die mit ihrem Mann bei mir vorbeikam, frage dennoch neugierig erstaunt: Wie können Sie denn bei dem Licht fotografieren? Das bringt doch gar nichts. – Eben doch. Genau das Licht ist gut.
Nachdem ich beim letzten Mal an dem kleinen Steg bei Aumühle mit der Belichtung weniger Glück hatte, versuchte ich heute eine erneute Aufnahme, bei der ich hoffentlich mehr Geschick bei dem schwierigen Motiv habe. Aus drei verschiedenen Messwerten gedachte ich den plausibelsten herauszufinden. Immerhin blieben die Beleuchtungsverhältnisse durchweg konstant, sodass ich da nicht mit Abweichungen rechnen musste. Anschließend fuhr ich noch ein Stück die Bille flußauswärte, wo ich schon beim letzten Mal im tiefer eingeschnittenen Flußbett ein ansprechendes Motiv entdeckt zu haben glaubte. Dabei musste ich die Kamera fast schon waghalsig am Abhang positionieren.
Unter dem Laubdach der Bäume, die den Wasserlauf säumten, blieb das Licht für die Kamera, entgegen dem Eindruck des Auges, auffallend zurück. Mit 2 Minuten Belichtungszeit drang ich schon über Einstellungen hinaus, die ich sonst verwendet hatte.
Wie ich damit ans Ende meiner Tour gekommen war, nahm ich die Landstraße in Richtung Silk, auf der ich dann in einem Bogen wieder nach Reinbek zurückfand und dort am Bahnhof einen kleinen Imbiss speiste, bevor mich die S-Bahn zurück in Richtung Hamburg brachte. Zuhause angekommen verspürte ich ein äußerst angenehmes Gefühl, vollkommen losgelassen zu haben.