Wie die „wahre Kunst“ endlich zur Fabel wurde. Geschichte eines Irrthums. Erste Veröff. 24/11/1888.
1) Die wahre Kunst erreichbar für den Talentierten, Fleissigen, Selbstlosen, Opferbereiten, — er lebt in ihr, er ist sie.
2) Die wahre Kunst, unerreichbar für jetzt, aber versprochen für den Talentierten, Fleissigen, Selbstlosen, Opferbereiten.
3) Die wahre Kunst, unerreichbar, unbeweisbar, unversprechbar, aber schon als gedacht ein Trost, eine Verpflichtung, ein Imperativ.
4) Die wahre Kunst — unerreichbar? Jedenfalls unerreicht. Und als unerreicht auch unbekannt. Folglich auch nicht tröstend, erlösend, verpflichtend: wozu könnte uns etwas Unbekanntes verpflichten?…
5) Die „wahre Kunst“ — eine Idee, die zu Nichts mehr nütz ist, nicht einmal mehr verpflichtend, — eine unnütz, eine überflüssig gewordene Idee, folglich eine widerlegte Idee: schaffen wir sie ab!
6) Die wahre Kunst haben wir abgeschafft: welche Kunst blieb übrig? die scheinbare vielleicht?… Aber nein! mit der wahren Kunst haben wir auch die scheinbare abgeschafft!