Die letzten Märztage hatten uns, beinahe pünktlich zum Monatswechsel, eine Reihe stetig sonnigerer Tage beschert, nachdem der zurückliegende Monat mir durchweg verregnet erschien. Die Bauern auf dem Markt sagten trotzdem, der ganz Winter sei zu regenarm gewesen. Bei Abzug einer Stunde durch die heutige Zeitumstellung wollte ich den Sonnentag zu einem kurzen Ausflug nach Falkenstein nutzen.
Der Frühling lag sprichwörtlich in der Luft, doch blieben seine Ausprägungen bislang subtiler Natur. Die größeren Bäume wollten noch keinerlei Ansatz zum Laub zeigen, kleinere Gebüsche hingegen schon grüne Knospen und sehr deutlich viel Triebe und Ausschläge in Bodennähe (wo es wahrscheinlich am Wärmsten ist). Am Falkensteiner Ufer blühten die Zierkirschen.
Wie immer sonst, entlang der Elbe bis Blankenese und dort den Hang hinauf in die Vorstadt. Mit der Bahn zurück bis Othmarschen und dann den Bus.
Abends traf sich wieder mein Lesekreis. Diesmal in Eimsbüttel. Ganz fremde Gegend. Die Gastgeberin bereitete uns äußerst schmackhafte Kalbsbäckchen. Ich weiß nicht, ob ich solche jemals gegessen hatte. Unser Buch, ›Die Kieferninseln‹ von Marion Poschmann, hinterließ ja bei mir einen eher gemischten Eindruck. Teils poetische Beschreibungen Japans, an die ich wunderbar aus eigener Erfahrung anknüpfen konnte, kontrastierten mit einem eher wirren und unlogischen Handlungsaufbau. Die Figur des Dozenten Gilbert wirkte auf mich gekünstelt und konstruiert. Wir hatten den Verdacht, er diente der Autorin nur als Aufhänger, über Japan schreiben zu können.