Jetzt lag die letzte ‚Sprechstunde‘ als öffentlicher Darbietung meiner Radiosendung Das Seminar mehr als 3 Jahre zurück, weswegen ich das Angebot der Galerie Entwurf-Direkt hier in Ottensen gerne annahm, wieder einmal live vor Publikum zu sprechen.
Die Bewerbung der Performance hatte ich dem Galeristen überlassen, in der Überlegung, dass er vielleicht ein ganz anderes Publikum anzöge, als ich durch meine Kanäle, die gerade mal die wenigen Kontakte und dann noch die offensichtliche Echo-Liste umfassten, erreicht hätte. Es kamen darauf gerade einmal 5 ZuhörerInnen! Zwei davon waren mir persönlich bekannt.
Das war doch eine arge Überraschung für mich. Bislang hatte ich alle Veranstaltungen des Raums als gut besucht wahrgenommen und keinen Zweifel daran gehegt, dass für mich eine größere Ausnahme herrschen sollte. Nun muss ich davon ausgehen, dass die potentiellen BesucherInnen die Einladung genauer gelesen hatten, als angenommen und dass eine verlässliche ‚Stammkundschaft‘ eher nicht existiert. Noch nicht einmal ein Prozentsatz an grundsätzlich Neugierigen.
Wo o wo ist der Ort wo sie noch lange nicht konnten?
Ungeachtet des geringen Zuspruchs blieb natürlich das Setting unverändert. Die Besucher schrieben auf Kärtchen ihren jeweiligen Themenwunsch, aus denen dann das Los gezogen wurde, das auf den Begriff Utopia fiel. Erleichterung auf meiner Seite. Ich hatte einen schwierigeren Begriff befürchtet. Der anschließende Vortrag ging mir leicht über die Lippen, wenngleich, das kam mir erst im Nachhinein, ich weniger den zeitlich-zukünftigen Aspekt des Utopie-Begriffs, als den topischen, örtlichen in den Mittelpunkt meiner Gedanken stellte. Utopie als Un- oder Nichtort. Vielleicht hat das nicht allen gefallen.
Exzerpt folgt in Kürze…