Hatte ich mich schon vor 2 Wochen auf unbekannte Pfade im Hamburger Osten begeben, beförderte meine heutige Tour eine Faltkarte, die die Umkreisung Hamburgs „in 100km um die Stadt“ anpries. Ich fand sie neulich in der Bücherhalle Ottensen. Von ihr wollte ich heute, am Karfreitag, bei bestem Wetter, ein kleines Teilstück von Ohlsdorf nach Bahrenfeld versuchen.
Für mich bedeutete das weitgehend unbekanntes Terrain. Selbst Ohlsdorf kannte ich bislang nur vom Vorbeifahren. (Den dortigen Friedhof habe ich aber gleich ausgelassen.) Auch wenn der Streckenverlauf teils deutlich ausgeschildert war, musste ich bisweilen unterwegs raten und improvisieren. Die große, recht unhandliche Karte, sowie das Navi halfen mir dann aus.
Meine anfängliche Skepsis verflog im ersten Drittel, als ich merkte, dass der Weg tatsächlich abseits unangenehmer Bebauung und größerer Straßen verlief. Keine Kleinigkeit im dicht bebauten Hamburg. Zwischen ausgedehnten Grüngebieten, wie dem Niendorfer Gehege, die als Ankerpunkte dienten, bildeten vielfältige Kleingartenanlagen radfreundliche Korridore. Ebenso die Strecken entlang der Bächlein und Rinnsale, von denen Hamburg durchzogen ist, die oft der Wahrnehmung entzogen bleiben. Hier die Kollau, die Mühlenau und die Düngelau. An deren Verlauf entdeckte ich dieses unglaubliche Schwimmbecken.
Da besitzt ein Schwimmverein sein privates 50m Becken. Fast mitten im Niemandsland. Gäste seien willkommen, fand ich an einer Stelle vermerkt. Vielleicht sollte ich das für (noch) wärmere Tage in Erwägung halten. Das nächste Freibad im Bezirk Altona liegt immerhin auch in Osdorf.
Bei Stellingen traf ich dann wieder auf deutliche städtische Umgebung. Autobahnbrücke, Eisenbahnstrecke, Unterführungen.
Das letzte Stück führe durch einen Grünstreifen in den Volkspark Altona, der mein vorläufiges Ziel bildete. Am kleinen Biergarten neben der weitläufigen Wiese, auf der die Rauchschwaden der Grillplätze in dichten Wolken zum Himmel flogen, erlaubte ich mir einen Imbiss. Die Pommes waren leider auf unergründliche Weise fad. Mich drückte der Bauch danach.
Zusammengenommen eine schöne Tour, die zu Teilen auch als Fußweg reizen könnte. Das Wetter war fast schon zu gut.
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