Sonne und Wolken und sehr kühle Temperaturen (morgen ist Pankratius). Umstände, die allesamt zu meiner Unschlüssigkeit beitrugen. Wenigstens wollte ich noch ein weiteres Bild des Abbruchs in der Lagerstraße hinbekommen haben, bevor der Betonblock endgültig in den Staub getrieben worden wäre. Das ist mir auch hoffentlich gelungen.
Des weiteren überlegte ich, die Gegend zur Elbe hin bei Billwerder-Moorfleet zu erkunden, quasi die gegenüberliegende Seite der Peute von letzter Woche. Bestimmt trug auch eine kleine Twitter-Konversation mit Frau Vogel dazu bei, worin es um die Verlockungen des Landlebens ging und auch um die Schwierigkeiten, ihnen nachzugeben, und vorausgesetzt, das Land wäre endlich attraktiver. Tja, da war ich wieder bei meiner Frage, ob ich nicht nach Bargteheide ziehen sollte.
Dabei gibt es auch schon in Hamburg Gegenden mit durchweg ländlichem Charakter, wie hier in Moorfleet oder eben Billwerder. Wie im „echten“ Dorf bleibt nur noch die Kirche und die Feuerwehr und um die Ecke lauert schon Ikea. Ein Friseur hält sich auch noch. (Wahrscheinlich, weil man seine Arbeit weniger rationalisieren kann, als zB den Einzelhandel. Schon Richard Florida sprach mit Vorliebe von Friseuren als Modellen des kreativen Menschen.)
Mein Versuch, über die Autobahnbrücke der A1 die Elbe zu queren und so, an die Tour vom letzten Sonntag anschließen zu können, hatte leider keinen Erfolg. Der Brücke fehlte ein Fußweg. So hieß es für mich, weiter nach Norden, gen Hamburg zu fahren, wo ich auf der Höhe von Kaltehofe zu der Idee fand, die kleinen Schieberhäuschen an den Absetzbecken des Wasserparks könnten noch gute Motive für meine Kamera abgeben, besonders für das neu erworbene Schneider Angulon 90mm.
Nach erstem Erkunden des Geländes fand ich eine probate Stelle auf einem Steg, der es mir erlaubte, das kleine Backsteinhaus von seiner Seeseite, wenn man sie so nennen will, abzulichten. Zwischenzeitlich hatte sich die Sonne ordentlich durch die Wolken gekämpft und durchdringende Strahlkraft erlangt. Hier musste ich bei stärkerem Wind mehr als 10min auf die nächste brauchbare Wolke warten, die mir weitergehende Abschattung verschaffte. 2 Platten Film belichtet.
Somit hatte sich meine kurze Tour doch wider Erwarten ausgedehnt. Einen Imbiss in Rothenburgsort schlug ich dennoch aus und und nahm gleich von dort die S-Bahn in einem Rutsch nach Altona.