Nach tagelangem Husten kam mir gestern, so spät, endlich die Idee, zum Luftholen nach Travemünde zu fahren. Vielleicht würde mir die Seeluft gut tun? Der Wetterbericht versprach Sonne für den Pfingstsonntag.
Das einzige Hindernis, die lange Anfahrt an die See, für eine eigentlich gefühlt kurze Strecke. Zwei Stunden nach Verlassen der Wohnung stand ich dann am Travemünder Strand.
Meine Verfassung war immer noch nicht die beste, weswegen ich mich auf einen dieser Ausleger, die ins Meer hinausreichten, setzte, dort döste und hoffte, dabei wohltuende Salzluft in mich aufnehmen zu können. Der Wind wehte aber leider aufs Meer hinaus. Ein Spaziergang entlang des Steilufers brachte auch keine Besserung und erst am späteren Nachmittag drehte der Wind zum Land hin, dann jedoch mit einiger Abkühlung.
An der Strandpromenande nahm ich einen kleinen Imbiss, dabei in eine Ecke, windgeschützt von den abendlichen Sonnenstrahlen gewärmt. Der Wirt, der sich zuerst über meinen Wunsch nach einem alkoholfreien Bier mit Limo aufgeregt hatte (für Schwächlinge!), wünschte mir später Gute Besserung. Sehr lieb von ihm.
Kurz vor sieben rollte der Zug, der mich nach Hamburg zurückbringen sollte, am Strandbahmhof ein. Weiteres Umsteigen blieb mir erspart, nicht jedoch die ebenso lange Rückreise. Erschöpft traf ich gegen neun bei mir in Altona ein. Ob die Seeluft Besserung gebrachte hatte, konnte ich schwerlich sagen, vielleicht eher die Sonneneinstrahlung, die ich nachträglich auf der Haut verpürte.
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