Schon letzte Woche bekam ich eine Mail einer Bekannten, die mich liebenswerter Weise auf eine Residenz in Island zum Thema Wandern und Fotografie hinwies. Hey, genau meine Themen.
Eigentlich stehe ich überhaupt nicht auf solche Künstler-Residenzen, die in der Regel für das, was sie bieten, zu schlecht bezahlt sind oder sogar ganz offen von den Künstlern Geld verlangen. Manchmal kommt noch zusätzliche Arbeit hinzu. Seminare geben oder Vorträge an der lokalen Schule. Trotzdem gibt es anscheinend genug Künstler, die das nicht abschreckt, denn die Anzahl der Residenzen, besonders im anglo-amerikanischen Raum, mag eher zu als abnehmen.
Auch hier im Fall Islands sind beachtliche Gebühren fällig. 160.000 isländische Kronen oder etwa 1.200 Euro. Dazu addierten sich noch Reisekosten und der Aufwand für die Verpflegung. Könnten durchaus 3.000 Euro werden. Schluß, Schluß, Schluß, war hier mein erster Impuls.
Doch warum nicht?
Dann dachte ich: Warum nicht? Ich müßte es gar nicht als Kunst sehen. Und in dem Kontext ist es dann wieder nicht so teuer. Drei Wochen Unterkunft in Island und Wanderungen mit hoffentlich Gleichgesinnten, – wollte ich irgendwo eine kommerzielle Fotoexkursion (Schottland und die Hebriden sind derzeit hoch im Kurs) buchen, käme ich kaum billiger weg.
Die Bewerbungsfrist endet erst im Oktober. Bis dahin habe ich noch etwas Zeit, mich langsam an Island heranzutasten, – ein Land, das bislang eher spärliche Aufmerksamkeit meinerseits genoß. Dabei mag ich nordische Länder. In Schweden gibt es allerdings mehr Wald, was auf Island kaum zutrifft. Auch mehr Elche.
So habe ich eben diese isländische Karten-App entdeckt und dazu die Funktion, Web-Cams einzublenden. Ui, da sieht es am Nachmittag schon eher düster aus. Ist auch auf einer Passstraße oder so. Gerade mal 3°, brrrrr.