Mit Sonnenschein war zu rechnen gewesen, auch, wenn er sich am Morgen erst zögerlich gegen den Nebel durchgesetzt hatte. Somit die beste Gelegenheit, zu Beginn des Jahres und bei milder Winterzeit dem Ruf des Meeres nachzugeben. Der Ostsee und Travemünde.
Nach gänzlich ereignisloser Anfahrt kam ich gegen 13:30 in Travemünde an, wo ich mich nach Inspektion des Strandes und der Mole an die Travemündung begab und dort auf eine kleine Fähre hoffte, die mich zum anderen Ufer bringen würde. Denn dem Sonnenverlauf entsprechend, gedachte ich heute das Brodtener Steilufer zu vermeiden, samt seiner tiefen Schatten, eher daher mehr Sonne am Priwall Strand zu finden, der nur auf der anderen Seite der Trave beginnt.
Leider vergeblich. Das kleine Fährboot hatte Pause, so dass ich entlang der Uferpromendade flußaufwärts bis zur Hauptfähre laufen musste, die mich dann übersetzte.
Dort sollte ich zuerst eines dieser erschreckenden Neubaugebiete samt Bootsanleger passieren, wie sie sich auch in Hamburg bevorzugt nahe des Wassers finden und dann gelegentlich auch Marina heissen. Dann kam ich an den Strand, sehr sonnig, aber auch dem Fortkommen beschwerlich. Da ich durch den Umweg sowieso schon Zeit verloren hatte, sollte auch der weitere Weg, dem ich noch ein Stück weit in das ehemaligen Zonengrenzgebiet folgen wollte, alsbald sein Ende finden. Im Sand wollte ich trotz der beschaulichen Aussicht auf Travemünde nicht zurücklaufen und fand mich daher in einer hinter den Dünen gelegengen Ferienhaussiedlung wieder, die bis zu dieser Marina reichte.
Mit etwas Glück erreichte ich die Fähre zurück in den Ort. Die Uhr ging auf ½5 zu und stellte mich vor die Entscheidung, den nächsten Zug zu nehmen oder noch eine Stunde in Travemünde zu verbringen. Bei einbrechender Dunkelheit. Meerluft und Sonne hatte ich genug getankt. Der eher zweifelhafen Gastronomie brauchte ich keine Gunst zu schenken. Daher gleich den Zug, mit dem ich Hamburg kurz nach 18 Uhr erreichte.
Zu Hause fiel ich nach kleinem Mahl komplett erschöpft ins Bett.
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