Sonntag nach Regen

Im Schulgarten, Volkspark Altona

Im Schulgarten, Volkspark Altona

Die ganze Woche über lag das bedrohliche Regensysmbol in meiner Wetter-App auf dem Sonntag und nährte düstere Gedanken. Doch als ich am grauen Vormittag jenes Tages das Regenradar konsultierte, bedeutete es mir, dass das Regengebiet schon über Hamburg im Abziehen begriffen war, wodurch sich bald danach schon freundlicher Sonnenschein einstellte. Sonnenschein, der sich zum Nachmittag zusehends verstärkte.

Nein, am früheren Nachmittag herrschte schon Hochdruckwetter über allen Teilen Altonas mit teils stürmischen Winden, so daß ich keine großen Hoffnungen für die Fotografie hegte.

Aus Testzwecken wollte ich dann im Volkspark Altona einen Baum ablichten, mit viel Himmel drumherum, als zwei Damen auf den Baum zuschlichen und sich auf eine darunter befindliche Bank setzten. Vermutlich des Schattens wegen. Mist, da konnte ich die Kamera gleich wieder abbauen. Grrrrm.

Kraftwerk

Kraftwerk (Motiv)

Nach einigen Runden hin und her im Schulgarten, die mir aber kein neues Motiv eröffneten, gelangte ich entlang der Autobahn A7, die den Park begrenzt, an die Fußgängerbrücken Richtung Stellingen. Auf einer der Brücken richtete ich die Kamera auf ein weiter entferntes Kraftwerk, sehr klar gegen den blauen Himmel abgesetzt, während der Vordergrund im Halbschatten verblieb. Ein anspruchsvolles Motiv.

Große Wiese, Volkspark Altona

Große Wiese, Volkspark Altona

Nach dieser und einer weiteren Aufnahme (am Stadion) gönnte ich mir am Rande der großen Wiese des Volksparks ein Eis. Dabei kamen mir einige fruchtbare Gedanken zu Kunst und Tourismus. Die Außergewöhnlichkeit der künstlerischen Erfahrung gleicht strukturell der touristischen Erfahrung, die ebenfalls von einer, wenn auch temporären, Herausgelöstheit aus den Zwängen des Alltags geprägt ist. Wie in der Kunst gelten im Urlaub und in den Ferien bestimmte Regeln und Zwänge des sonstigen Lebens nicht. Zb. sich besonnen und solide zu zeigen. Im Urlaub darf man ‚über die Strenge schlagen‘ und unsinnige Dinge tun, zuviel Eis essen, zu lange auf bleiben oder zuviel Geld ausgeben. Kunst ist, wie Urlaub fürs ganze Leben. (Wir merken gerade in der Corona-Zeit, was uns das abverlangt. Stichwort Mallorca.)

  

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