Sturm über Bahrenfeld

An der Trabrennbahn Bahrenfeld

An der Trabrennbahn Bahrenfeld

Graue und schwere Wolken hingen drückend vor dem Fenster, während der Wind die Bäume zerzauste. Was für ein Wetter für den ersten Sonntag im Juli! Wo ist der Sommer abgeblieben? Mir fiel es ob dieser Umstände nicht leicht, zu einer Entscheidung zu finden, so dass ich erst gegen 14:30 aus dem Haus kam und unlustig in Richtung Bahrenfeld radelte.

An der Trabrennbahn wurde mir gleich klar, dass heute nichts mit Fotos werden würde. Zuviel Wind und zuviele Pfützen. Da streifte ich ein wenig übers Gelände, das ich eigentlich von einem Autokino belegt glaubte, das neulich beworben wurde. Gute Idee in Corona-Zeiten. Jeder bliebt in seiner eigenen Kiste. Aber außer ein paar Absperrungen und Dixie-Boxen war nichts davon zu bemerken. Vielleicht sind sie so mobil, dass sie alles in wenigen Stunden aufbauen können?

Bürogebäude am Albert-Einstein Ring

Bürogebäude am Albert-Einstein Ring

Von der Trabrennbahn ließ ich mich Richtung Othmarschen treiben, wo ich auf die Steenkamp-Siedlung zu eine größere Ansiedlung einförmiger Bürobauten entdeckte, eine Art City Nord im Kleinformat, die mich zu kurzer Exploration animierten. Albert-Einstein-Ring! Am Sonntag menschenleer. Lasset jede Hoffnung fahren, war mein Gedanke.

Bei zunehmendem Sonnenschein erreichte ich über Groß-Flottbek Othmarschen und zog mir am Bahnhof ein Eis, das ich unter den Bäumen des kleinen Parks verspeiste. Mir liegen die bürgerlichen Vororte sehr, wahrscheinlich aufgrund meiner Herkunft, und es zieht mir doch das Herz zusammen, dass ich mir dort keine Wohnung leisten können werde. In diesem Moment denke ich gerne, was wäre wenn …. Wenn ich doch wie mein Vater Notar geworden wäre? Dann hätte ich jetzt mit Sicherheit so eine kleine weiße Villa am Beselerplatz oder in der Umgebung. Doch hätte ich wirklich das damit verbundene Leben ausgehalten? Wer weiß das?

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