Mein zweites, einsames Ostern in Corona-Zeiten. Wieder nur bemalte Eier für mich selbst. Bei der durch scharfe Kälte geprägten unfreundlichen Witterung dachte ich lediglich an einen kleinen Spaziergang nach dem Frühstück, zumal ich noch eines Buches wegen bei Christel vorbeischauen wollte.
So wählte ich eine moderate Runde um den Diebsteich; nach dem Holstenkamp eine ebenfalls wenig belichtete Gegend im Grenzgebiet von Altona, Bahrenfeld und Eimsbüttel. Eisenbahn, Gewerbe und Wohnen bilden hier eine undurchsichtige Gemengelage, die der Betrachtung wert ist.
Einen Graben entlang der Gleise des Bahnhofs Diebsteich, der früher ein schales Gewässer enthielt, haben sie in letzter Zeit trockengelegt. Vielleicht hängt das schon mit Arbeiten für den neuen Fernbahnhof zusammen?
Jenseits der Gleise, verbunden durch den schmalen Durchgang des Isebekstiegs, der an das einst hier verlaufende Bächlein erinnert, gelangt man an das Areal Am Lunapark, wo einige schöne Wohnanlagen in gelbem Backstein von Gustav Oelsner stehen, sowie eher am Rande sein Altonaer Arbeitsamt von 1927.
Am Kaltenkirchener Platz schlüpfte ich unter der Bahn durch und gelangte in das erschreckende Neubaugebiet an der Harkortstraße. Mir ist ja nicht klar, warum Menschen dort wohnen wollen. Die Not muss groß sein.
Nach meiner dritten Unterquerung einer Bahnlinie erreichte ich wieder das heimische Ottensen und stattete Christel einen Besuch ab, die schon die beiden von mir erbetenen Maigret-Bände bereit liegen hatte. Meinen ersten Maigret, Liberty Bar, hatte ich zu meiner Überraschung schon recht schnell beendet, so daß ich aufgrund der Ostertage in der StaBi keinen Nachschub bekommen konnte. Damit hielf mir Christel gerne aus.
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