1. Mai und durchaus manierliche Witterung, will sagen, eine Mischung aus Sonne und Wolken, die mehr zu Wolken neigte und dadurch meiner Fotografie förderlich erschien. Ohne rechtes Ziel wollte ich ein wenig durch Bahrenfeld radeln.
Entlang der Leunastraße bis hoch zur Schützenstraße waren zwischen Kleingärten und Gewerbe erstaunliche Entdeckungen möglich.
Schon neulich fand ich die Hecke überragend dieses seltsame Schild, das unzeitgemäß ein “Groß Altona” im Namen führte. Da sollte mal gründlich dekolonialisiert werden. Wirklich.
Als ich die Kamera zur Dekolono…, nein, Dokumention aufgebaut hatte, kam eine Joggerin mit Tochter vorbei, die sich an meinem altertümlichen Gerät sehr interessiert zeigten. Gerade die jetzige Generation Smartphone kann sich wahrscheinlich kaum mehr vorstellen, was es bedeutet, analog zu fotografieren. (Und ich vor ein paar Jahren auch nicht.) Die Mutter erzählte mir, dass sie Großformat noch im Studium kennengelernt hatte, kurz vor Digital. Wie sie mir andeutete, schien sie auch wieder der analogen Fotografie zuzuneigen. Eine insgesamt erfreuliche Begegnung im bahrenfelder Niemandsland.
Nach zwei Aufnahmen streunte ich weiter in Richtung Holstenkamp, immer mit einem Auge auf den Himmel, der sich bedrohlich verfinsterte, das andere aufs Regenradar. Am Hogenfeldweg kamen die ersten Tropfen runter.
Durch die Kleingärten strebte ich dem Friedhof am Holstenkamp zu, in der Hoffnung, eine Möglichkeit zum Unterstellen zu finden. Ich konnte nur an der Umfassungsmauer unter überschießenden Rhododendren Schutz finden, die bei zunehmendem Regen, mich mit Tropfen einnässten. Nach 10 Minuten des Abwartens, das keine Besserung brachte, schwang ich mich in Ergebung ins Unvermeidliche aufs Rad und suchte am Bornkampsweg nach Unterstand. Dort allerdings ging der Regen schon in einzelne, vage Tropfen über und ermöglichte mir eine weitere fasttrockene Heimfahrt.
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