Der Wetterbericht sah anfangs nicht so gut aus, worauf ich beschloß, ihn zu ignorieren und mich von Tag zu Tag überraschen zu lassen. Das klappte auch in der ersten Woche sehr gut. Jeder Tag brachte nach zögerlichem Beginn fast mehr Sonne als der vorherige, so dass ich fast nicht mehr daran glauben mochte.

Einsamer Badplats am Stockerydsjön
Die Badefreude nahm merklich zu, befeuert durch den Umstand, dass die meisten Seen nahezu menschenleer waren. Ich konnte es mir nur so erklären, dass die Schweden den Sommer lieber im Ausland verbrachten, was ihnen ja im letzten Jahr verwehrt geblieben war. Nur zu, dachte ich und freute mich an Wasser und Stegen ganz für mich allein. So wenig Badehose hatte ich schon lange nicht mehr getragen.

Regenradar: Regenschauern im Anmarsch
Leider trübte sich das Wetter in der 2. Woche ein und es kam, wie schon 2019 erlebt, zu den vielen kleinen Regeninseln, die praktisch aus dem Nichts enstanden und die Touren an den See oder zum Einkaufen zu einer unsicheren Angelegenheit machten. Die Sonne schien am blauen Himmel, 5 Minuten später eine kräftige Schauer (an einem Montag morgen ganze 34mm Niederschlag, wie mir Björn berichtete), dann wieder Sonnenschein. Die Temperaturen, die in der 1. Woche beinahe die 24° erklommen hatten, fielen wieder auf um die 20°. Zum Glück blieb die Wassertemperatur nahezu konstant. Gerade noch erträglich.
Hatte ich noch im letzten schwedischen Sommer bei größerer Hitze davon berichtet, über dem ganzen Aufenhalt hätte infolge der Corona-Unsicherheit ein Schatten gehangen, so konnte ich dieses Jahr wenig davon bemerken. Vielleicht hatte ich mich zwischenzeitlich an Corona gewöhnt oder die Impfung Ende Juni die Unruhe gedämpft? So bot nur das unbeständige Wetter Anlass zur Sorge
Coronazeit

Hinweis am Badesee: Viel Volk hier? Danke fürs Abstandhalten
Ja, Corona, wie schon auf der Hinfahrt bemerkt, schien das kein Thema in Schweden zu sein. Mehr als die beständigen, aber wenig aufdringlichen Hinweise, Abstand zu halten, konnte ich nicht bemerken. Im Supermarkt sah ich nur sporadisch Menschen mit Masken und die Straßen neigten an einigen Stellen zu Gedränge, dem ich zu entgehen suchte. Zum Glück war in der Gegend sowieso wenig los.
Dem Wetter zum Trotz gelang es mir, den Radius mit dem Rad beträchtlich zu erweitern und neben dem mir lieben Älmeshultasjön auch andere Seen anzufahren. Noch an meinem letzten Tag entdeckte ich nicht unweit von mir einen kleinen, stillen, abgelegenen Waldsee, den ich noch nie bemerkt hatte. Zu meiner Freude fand ich auch einen schmalen Badplats vor. Das könnte das nächste Mal eine Bereicherung werden.
Die Mäuse verschonten mich in diesem Jahr und die Himbeeren wuchsen nicht ganz so üppig (vielleicht durch das kalte Frühjahr), die blauen und besonders die roten Waldbeeren dagegen schon. Ich konnte jeden Abend mit meinem kleinen Rechen eine ordentliche Ernte einbringen, die morgens mein Müsli bereicherte.

Neu entdeckter Waldsee
Mit ein paar Grad Wärme mehr, hätte ich gesagt, ein großartiger Sommer. Nebenbei, dieses Jahr der 10. in dieser Hütte. So neigte ich dazu, unfair wohlmöglich, mich etwas zu stupsen, Stefan come on, das war super. Schau auf die vielen Fotos. Schweden von seiner besten Seite.