Frühlingsanfang, der mit milden Temperaturen aufwartete und mir den Wunsch nach Abwechselung zu den gewohnten Spaziergängen bei Nieder-Eschbach antrug. Nach einem Studium der Karte kam mir die Idee, es bei Hofheim am Taunus zu versuchen.
Wahrscheinlich gibt es keinen schnelleren Weg, den Taunus zu erreichen, als die Bahn in Richtung Königstein zu nehmen. In kaum 20 Minuten vom Frankfurter Hauptbahnhof stand ich schon am Bahnsteig von Kelkheim-Münster und konnte den Weg hinauf in den Wald entlang satter Vorgärten und schnuckeliger Häuschen nehmen.
Nach teils kräftigem Anstieg erreichte ich die Anhöhe, wo der Gundelhard lag, ein Ausflugslokal, das uns auf früheren Wanderungen gut bewirtet hatte. An Einkehr lag mir allerdings nicht. Ich folgte der Abzweigung vom Hauptweg, die in den Albertsweg mündete, der in ausladenden Kurven, immer am Hang entlang, nach Hofheim strebte. Der lichte, laublose Wald eröffnete anmutige Blicke zu den nächsten Anhöhen des Taunus. Mir fiel allmählich die Last ab, die meine Auseinandersetzung mit den Querdenkers auf ihrer Demo gestern durchs Nordend mir auferlegt hatte. Sie schrien Freiheit, die sie für sich einforderten und meinten damit, anderen die Freiheit zu nehmen. Eine schreckliche Truppe sind sie. (Dazu eine weitere Einschätzung hier…)
Mein Weg endete kurz vor Hofheim an einem Aussichtspunkt, der einen weiten Blick über das Rhein-Main Gebiet eröffnete. In der Ferne sah ich Flugzeuge aufsteigen. Dort musste der Flughafen sein. Aber vorher hatte ich noch versucht, die tiefer im Wald gelegene Einsiedlerquelle ausfindig zu machen und dort vielleicht Wasser zapfen zu können. Doch sie war ausgetrocknet, was mich nicht wunderte. Die letzten Wochen hatten wir kaum noch Regen gesehen.
In Hofheim, im Tal angelangt, orientierte ich mich zu Bahnhof hin, hier und da ein paar Ecken bemerkend, die mich an ältere Touren erinnerten. Die lagen fast 10 Jahre zurück.
Zwei Stunden 15 Minuten war ich unterwegs gewesen. Mit 10,5km (13.000 Schritte) keine allzulange, aber eine befriedigende Strecke.