Ausflug zum Weltlachtag in Amorbach

Ortschild am Eingang zu Amorbach im Odenwald

Auf nach Amorbach

Von Twitterfreundin Kunstbiss erreichte mich schon vor einiger Zeit eine Einladung zum Weltlachtag im unterfränkischen Amorbach. Coronabedingt hatte ich das Lachyoga schon 2 Jahre ausgesetzt. Daher bot sich mir hier eine schöne Gelegenheit, mit einem Ausflug aufs Land wieder anzuknüpfen.

Amorbach liegt kaum 60km von Frankfurt entfernt hinter Aschaffenburg an den Hängen des Odenwalds, aber eine direkte Zugverbindung gab es nicht. Morgens von Frankfurt-Süd nach Hanau, von Hanau nach Aschaffenburg, dann Miltenberg, dann Amorbach. Gleich hinter Aschaffenburg wechselte die Landschaft, am Main entlang, in einen südlicheren, ferienhafteren Ton. Urlaubserinnerung mit den Eltern in Süddeutschland stiegen in mir auf. Ich glaube, ich war zuletzt 1999 in Amorbach, wo ich meine Eltern auf der Heimreise traf. Die Erinnerung blieb vage.

So, als ich am Bahnhof Amorbach ausstieg und gleich vor mir, leicht am Hügel, eine markante Kirche erblickte, nicht wirklich wusste, wohin ich sie einordnen sollte. Auch der weitere Gang durch die beschauliche Innenstadt des kleinen Ortes bot keine Anknüpfungspunkte.

Beschauliches Amorbach

Beschauliches Amorbach

Was ich in Amorbach sah, erinnerte leichthin an Eckenheim neulich. Viel Leerstand war zu bemerken, ansonsten Nagel- und Tattoo-Studios, Massage und Fußpflege, – alles, was man allgemein „körpernahe Dienstleistungen“ nennen mochte. Da und dort noch Trödel und Secondhand. Früher lagen sie in der 2. Reihe versteckt. Mit dem Abzug des landläufig gewohnten Einzelhandels waren sie in die 1. Reihe aufgerückt. Gleich der Gastronomie (das Schnitzel stolze 13,90€ im Brauhaus Burgarth) kann man ihr Angebot schwerlich ins Internet oder ins Ausland verlagern. Am Rande des Ortes, nahe des Bahnhofs, dann die Supermärkte in kompakten Blechkisten untergebracht. Was hätte Adorno, der das Städtchen seit seiner Jugend sehr schätzte, heute von Amorbach gedacht?

Auf zum Lachyoga

Jetzt darf gelacht werden...

Jetzt darf gelacht werden...

Leider blieb mir wenig Zeit zu weiterer Stadterkundung, denn für 13:00 schon war das Treffen der Lachyogis angesetzt. Ich fand mich am Berghang an einem Parkplatz ein, wo ich auf eine Gruppe von etwa 25 Menschen traf. Alles Lachbegeisterte aus der Rhein-Main-Region. Gemeinsam brachen wir zu einem Garten auf, dem Sommer-Berger-gARTen, den er Künstler Michael Berger einst gestaltet hatte. In einzelnen Abschnitten des Gartens, der sich am Waldhang erstreckte, fanden wir zu den bekannten, schönen Lachübungen zusammen, bevor wir dann um 14:00 die Grußbotschaft von Dr. Madan Kataria, dem Begründer der Lachyoga-Bewegung, zum heutigen Weltlachtag hörten. Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind. Wir sind glücklich, weil wir lachen. Anschließend kamen wir zu einem Picknick zusammen. Auf einer Webseite steht zwischenzeitlich schon ein Film, der uns beim Lachen im Garten zeigt.

Zum Abschluss des Tages versammelten wir uns nochmal in Amorbach, im Gartenlokal der Minigolfanlage, gelegen im Seepark. Das war ganz nach meinem Geschmack. Auf dem Weg dorthin kam ich mit einer Frau aus der Gruppe ins Gespräch, die vor noch nicht allzu langer Zeit sich in einem kleinen Dorf nahe von Amorbach niedergelassen hatte. Sie riet mir, als sie von meinen Plänen dazu hörte, erst zu mieten und die Situation zu prüfen, ehe ich abschließend kaufte. Zu viele Umstände seien schwer vorab einzuschätzen. Das machte durchaus Sinn und sollte von mir bedacht werden.

Als ich mit Absicht der Heimreise zum Bahnhof unterwegs war, hatte mich das beständige Lachen so gelöst, dass ich fast betrunken durch Amorbach torkelte. In der Bahn, die mich bei schönster Sonnenstimmung in Schleifen und Kehren auf gleichem Wege zurück nach Frankfurt brachte, konnte ich dann versteckt ins Kissen kichern.

Über den Main heimwärts

Über den Main heimwärts

Ein überaus runder Ausflug, der zudem noch den Anschluss an Gleichgesinnte in Frankfurt erbot.

  

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