Sonntag Nachmittag in Bad Soden

Badehaus im Kurpark von Bad Soden im Taunus

Badehaus im Kurpark von Bad Soden

In den zurückliegenden Tagen sanken die Temperaturen wieder auf ein erträglicheres Maß und ermunterten mich, mir ein weiteres Ausflugsziel zu suchen. Ich kam diesmal auf Bad Soden.

In Bad Soden war ich vielleicht zuletzt vor 30 Jahren, als ich, frisch in Frankfurt, die nähere Umgebung erkunden wollte. Meine Erinnerung blieb, aus unbestimmten Gründen negativ, vielleicht, weil wir (meine damalige Freundin und ich) in Bad Soden echten Taunus erwarteten und stattdessen enttäuscht am Rande eines Waldstücks daherschlichen, das mit unserer Vorstellung von Taunus wenig gemein hatte.

Mein neuerlicher Eindruck schlug hingegen sofort ins Positive um, als ich das schnuckelige Badehaus und den kleinen, aber lauschigen Kurpark erblickte. Ein absolut entzückendes Ensemble. Im Park, zwischen den Bäumen, fanden sich auch gleich, anders als neulich in Bad Nauheim, auch einige Brunnen, die aber nur sehr salziges Wasser boten.

Solebrunnen IV im Quellental, Bad Soden. Im Hintergrund, oh Schreck, ein 100wasserhaus.

Solebrunnen IV im Quellental, Bad Soden. Im Hintergrund, oh Schreck, ein 100wasserhaus.

Daran änderte sich auch im sich an den Park anschließende Quellental nichts. Wo nicht salzig, dann mit einem stark schwefelhaltigen Geschmack. Ich hatte auf reines Quellwasser für meinen Tee gehofft und extra eine große Flasche eingesteckt. Dennoch gefiel mir auch die Anlage des Quellentals mit ihrer Vielzahl an Brunnenhäusern nebenst der umliegenden stark beruhigend, fast südlich-schläfrig wirkenden Bäderarchitektur.

Aufgeweckter hingegen die Preise, deren erster Eindruck sich immer an der Gastronomie ergibt. An einer „Taverne“ (mit schattigem Garten) las ich 17,90€ für das Souvlaki. Ui,ui, ui. Gehörig darüber noch die Immobilien. Eine Wohnung von knapp 50qm wurde für 459.000€ annonciert. Daraufhin brauchte ich doch, ungeachtet des Geschmacks, einen guten Schluck von dem Heilwasser aus dem naheliegenden Solebrunnen, zwecks Bekämpfung stark anwachsender Schwindelgefühle.

Blaskonzert im Kurpark von Bad Soden

Blaskonzert im Kurpark von Bad Soden

Unterdessen hatte im Kurpark das Blaskonzert eingesetzt, dessen brummig-blechige Klänge ich aus einiger Entfernung bei zwei Kugeln Eis (Mango-Zitrone, hier 2,60€) genoss.

Im Badehaus bemerkte ich zuletzt noch eine Ausstellung lokaler Künstler, die sich vor allem darin auszeichnete, dass alles komplett vollgestellt wirkte. Typisch für Amateure. Jeder will möglichst alles von sich zeigen. Ich schnell wieder raus.

Danach begab ich mich vollkommen angetan von dem schönen Ausflug wieder zur Bahn, die mich (mit 9-Euro-Tickett) bequem nach Frankfurt brachte. Kurz hinter Bad Soden, bei Sulzbach Nord, erkannte ich auch das Waldstück wieder, wo wir vor langer Zeit missmutig entlanggelaufen waren. Bestimmt komme ich bald wieder.


  

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