Mein Gruß an das Institut für Sozialforschung zum 100. Geburtstag am 23.1. 2023.
JUBILÄUM – 100 – JUBILÄUM – 100 – JUBILÄUM – 100 – JUBILÄUM – 100 – JUBILÄUM – 100 – JUBILÄUM
Auf Twitter erhielt das Bild leider nur 2 Likes. Noch nicht einmal vom IfS selbst. Das ist schade. Aber aus Berlin kam ein GREAT von Birte.
Wie geht es heute?
Vor 100 Jahren war dieses Institut Avantgarde. Sein heutiger Status erscheint mir nicht mehr ganz so gesichert. Wenn ich mich frage, welche Themen heute vordringlich von einer forschenden Institution behandelt werden sollten, so denke ich mehr als 30 Jahre zurück, als Ende der 1980er Jahre vermehrt der Begriff ›Medien‹ unser Denken beherrschte. Es war die Zeit der Personalcomputer, die Anfang des Jahrzehnts die Bühne betraten, es war die Zeit des Personal-Videos und noch zaghaft die Zeit der Netze. Dies alles bündelte sich in Initiativen, diesen Entwicklungen sprichwörtlich Raum zu geben.
Es war die Stadt Frankfurt, die durch die Städelschule 1989 ein ›Institut für Neue Medien‹ ins Leben ruf. Aus Wien wurde Peter Weibel zu seinem Direktor berufen. Das Institut bestand nur aus einer Handvoll Menschen. Seine ersten Ergebnisse waren sicherlich nicht beachtlich. Thematisch wurde aber an einigen Stellen Neuland betreten, so durch Forschungen zur Künstlichen Intelligenz, die damals kaum jemand auf dem Schirm hatte.
Leider verschlechterte sich um 1994 die Haushaltslage der Stadt Frankfurt, was wiederum direkte Auswirkungen auf die Städelschule hatte, die Geld einsparen musste. (Manche sagen, es hätte mit Pensionsrückstellungen zu tun gehabt, die der Hochschule fehlten. Manche sagen, dass dem damaligen Rektor Kasper König sein ›Portikus‹ wichtiger war als ein Institut für Neue Medien.)
Das Institut wurde von der Schule gelöst und in die Trägerschaft eines Vereins überführt, der teils noch Geld von der Stadt erhielt. Sinn und Zweck konnte das Institut in dieser Form nicht mehr zurückgewinnen.
Kurz, – vor mehr als 30 Jahren hätte die Stadt Frankfurt die Chance gehabt, eine wegweisende und zeitgemäße Forschungsinstitution, ähnlich eben dem Jubilar an der Senckenberganlage zu schaffen. Tragischerweise hat sie diese Chance vertan,