Die Wetterlage neigte nicht gerade zur Euphorie. Immerhin kein Regen. Unschlüssig fuhr ich über Konstablerwache mit der Linie 18 nach Preungesheim, von wo ich durch die Siedlungen nach Hause laufen wollte.
Endstation Gravensteiner Platz. Ich mag auch den. Ein echter Unort. In einer Ecke hatten sie eine große Holzkiste aufgestellt, die meine Neugier weckte.
Wie ich auf einer Tafel las, mochten darin zwei Künstler leben, die mit den Bewohnern des Stadtteils neue Gestaltungsmöglichkeiten erarbeiten sollten. Mir kam sogleich die Assoziation eines Geheges. Wie im Zoo. Ja, wo sind sie denn, die possierlichen Künstler? Sie ließen sich nicht blicken. Tief in ihrem Bau versteckt.
Was kann Kunst?
An dieser Stelle und Beispiel lohnte sich auch die Betrachtung, was Kunst vermag, wie ich sie hier, auf Twitter und in meiner Radiosendung anstellte. Warum sollen ausgerecht Künstler den Schaden beheben, den die Stadtplanung hier in Preungesheim angerichtet hatte? Was könnten sie anders oder besser als Sozialarbeiter oder therapeutisch orientierte Unterstützer? Vielleicht sogar Ethnologen?
Dazu müsste man genauer wissen, welcher Wirkstoff in Kunst enthalten ist. (Wenn überhaupt, denn die Vorstellung eines Wirkstoffs geht von einem funktionalen Kunstbegriff aus, der ebenfalls fraglich ist. [Davies, 1991]) Fehlt diese Kenntnis, läuft man Gefahr, ein Placebo zu verschreiben. Es käme ein Wohlfühleffekt heraus, der sich vielleicht auch auf andere Art erzielen ließe. Ein gutes Beispiel für die Problematik findet sich bei dem Berliner Kunstprojekt Maurice ist da…
Ich setzte meinen Weg in die weitere Ödnis fort…