Recht spät vor dem Fest fiel die Entscheidung, dieses Weihnachten nicht zu Mutter und Schwester nach Potsdam zu reisen. Die unsichere Corona-Lage, sowie der zu erwartende Bahnstress gaben den Ausschlag. Zuviel für gerade mal drei Tage Feier.

So bereitete ich mich, wie ich schon in Jahren zuvor erprobt, auf ein Weihnachten allein mit mir vor. Auch das Wetter gab keinen Anlass zu Optimismus.

Am Vormittag tat ich Skype mit Schwester und Mutter, die nur für das Mittagessen aus dem Heim geholt worden war. Schon das eine gewaltige Aufgabe für sie. (Nur in Parenthese zu Skype, das ich schon einige Zeit, eigentlich seit das Heim es nicht mehr anbietet, genutzt hatte und auf meinem älteren iPad nur noch mit Mühe funktionierte. Vor 5 Jahren ging das prima. Was hat sich seitdem verändert? Für mich NICHTS. Das nervt.)

An der Nidda

In der Absicht, eine Regenpause auszunutzen, fuhr ich bis Kalbach, von wo ich am Flughafen auf die wohlgefüllte Nidda stieß und ihr bei sich weiter verstärkenden Schauern bis nach Heddernheim folgte. Mehr war heute nicht zu erreichen.

Bescherung

Anfänglich hatte ich noch überlegt, mal hier im Viertel in eine Kirche zu gehen, mehr aus der Berliner Tradition heraus, nur fand ich am Ende nicht mehr die Zeit, alle Programmpunkte des Tages mit dieser Absicht in Einklang zu bringen. (Es sollte doch genügen, dass ich einen Teil der Familie im vertrauten Gottesdienst in Neukölln wusste.)

Kurz nach 18 Uhr öffnete ich die ersten Geschenke, die wesentlich von meiner Schwester und einigen eigenen Besorgungen stammten. Ich bekam sehr nette Socken in unüblich gedeckten Farben, eine passende Wollmütze, selbstgebackene Plätzchen, eine Dose Tee und ein heiteres Kochbuch „Downton Abbey Teatime“. Wunderbar. Von mir an mich gab es zwei schöne Bücher über die Pariser Passagen. Eine freundliche Bescherung.

Das Weihnachtsessen geriet ebenso vorzüglich. Eben wie im letzten Jahr ein Filetsteak langsam gegart, dazu Kartoffelgratin und Erbsen. Zum Nachtisch Obstsalat und Eis.

Weiter die Tage

Das trübe Regenwetter hielt auch am 1. Weihnachtstag an, weswegen mehr als ein Spaziergang zum Fernsehturm und zurück nicht möglich war. Am 2. Weihnachtstag dann schüchterner Sonnenschein, den ich zu einem kleinen Ausflug nach Bad Soden nutzte, 3-4 Runden im Kurpark, den Mund zwischendurch mit saurem Quellwasser benetzt, dann auf einer anderen Bahnstrecke nach Höchst, zu einem kleinen Abstecher in die Altstadt, von dort zurück.

So kann ich sagen, dass ich Weihnachten 2023 bestmöglich bestanden habe. Die weiteren Tage bis zum Jahreswechsel, die wenigen, können kommen.