Der Junge mit dem Flieger

Selbst mit Modellflugzeug um 1975. Flieger wahrscheinlich eine Focke-Wulf Fw 200 Condor von Revell.

Selbst mit Modellflugzeug um 1975

Als Junge hatte ich früh das Basteln von Modellflugzeugen entdeckt und dabei schnell Fortschritte gemacht, wie man hier auf dem Foto sieht. Das war um 1975 einer meiner größten „Brummer“, eine viermotorige Focke-Wulf Fw 200 Condor. Unter dem Flügel rechts wahrscheinlich eine Me 262. Beide von Revell.

Besondere Herausforderung bedeutete die Bemalung des Modells mit speziellen Lackfarben, die in kleinen Töpfchen angeboten wurden. Zum Schrecken meiner Mutter nahm ich in der Anwendung der Farben wenig Rücksicht auf die Umgebung und auch meine Kleidung (obwohl ich einen speziellen Malerkittel, ein weißes Oberhemd meines Vaters, trug). Regelmäßig gerieten Farbspritzer abseits der ihnen zugedachten Teile.

So erinnerte ich, dass ich zu meiner Erstkommunion von meinem Onkel einige neue Farben geschenkt bekam, Tarnfarben in den Tönen Braun, Schwarz oder Olive. In meiner Freude suchte ich sogleich eines dieser Töpfchen zu öffnen, wobei ein Klecks der Farbe unweigerlich auf meinem Kommunionshemd landete. Ein tiefes Grün, dass auf dem weißen Hemd allen Bemühungen meiner Mutter zum Trotz bleibende Spuren hinterließ. Dass sich um eine Art der Sabotage an diesem Fest handelte, war mir vielleicht schon damals klar.

Einige Jahre später wollte ich die Bemalung verfeinern und suchte um Erlaubnis, eine Spritzpistole benutzen zu dürfen. Ich musste dazu einen „Vertrag“ mit meiner Mutter abschließen, in dem die Anwendung des Geräts und der Schutz ihres Haushalts genau geregelt waren.

Insgesamt war mit dem Modellbau samt Bemalung mein späterer Werdegang schon vorbereitet.

  

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