Dieser Sonntag war der heißeste Tag, der je auf der Erde gemessen wurde. Im Durchschnitt 17,09° – weltweit. Im sommerlichen Brandenburg noch ein gutes Stück wärmer und zwar gute 32°! Beste Bedingungen, ein Freibad aufzusuchen.
Nicht direkt vor der Haustür, in Potsdam, sondern etwas weiter draußen. Ich dachte an Caputh, fand da aber nur ein eher spießig wirkendes Strandbad, kam dann auf Werder, dort eine Badestelle am Großen Plessower See. Immerhin einfach zu erreichen. Mit der Regionalbahn bis Werder (Havel), dann 4 Stationen mit dem Bus.
Die Liegefläche am See, vom Steilufer begrenzt, recht schmal (und dazu noch am Sonntag gut belegt), das Wasser aber sehr angenehm. Ich plantschte nach Lust, nahm mir ein Eis und begab mich dann wieder auf den Rückweg. Denn zum Nachmittag wurde ich von meiner Mutter erwartet, der der eigentliche Grund meines Aufenthalts in Potsdam galt.
Der Hitze wegen blieb ich mit der Mutter im Heim. Klimaanlage. Auch, als die Hitze nachgelassen hatte, denn es war für mich schließlich angenehmer, mit ihr, den anderen Omis und den Pflegern in der großen Küche zu sitzen, um hier und da in ein Gespräch einzutreten. Wäre ich, wie zuvor, mit meiner Mutter in den Park um die Ecke gegangen, hätte ich für sie den Alleinunterhalter spielen müssen. So konnte ich ihr in leiser Geselligkeit Erdbeeren zustecken. An die erinnerte sie sich immerhin jeden Tag.
Die Zeit, die nicht der Mutter galt, verbrachte ich wie folgt:
— Katze meiner Schwester versorgen. Sie war diesmal brav und kam immer zu den verabredeten Zeiten fürs Futter.
— Garten wässern. Zum Glück nur wenig, denn mehrere Gewitter halfen mit Regen aus.
— auf Netflix „Painkiller“, Miniserie über die verbrecherischen Praktiken der Familie Sackler und ihrer Firma Purdue. Mitverantwortlich für die Opiatekrise in den USA. Gut gemacht. Sonst keine Neuigkeiten auf Netflix.
— am Mittag nach Berlin fahren. Besonders nett, Kaffee am Prager Platz. Oder, wie immer, am Savigny Platz.
— nach Lektüre für Schweden schauen. In der Autorenbuchhandlung am Savigny Platz. Nebenan in die Kunstbuchhandlung Bücherbogen bin ich nicht gegangen. Konnte der Versuchung widerstehen. Auch nicht zum Rundgang der UdK. Warum zu Menschen gehen, die ich nicht anders als Opfer beschreiben kann? Opfer des Kunstbetriebs.
— einmal kurz ins Lager in Neukölln. Es war sehr heiß dort. Immerhin konnte ich zwei weitere Kisten identifizieren. Eine enthielt Bilder aus meiner Kindheit.
— Freunde in Berlin treffen. Ich bekam sogar die Haare geschnitten!
Insgesamt ein runder Aufenthalt. Die Zeit ging schnell vorbei. Und die Bahn war auch nett.