Versuch von Sommer – in Schweden

Selbst am schwedischen See

Sommertop am Stockerydsjön

Nach den betrüblichen Erfahrungen mit dem Sommer in Schweden im letzten Jahr, war ich dieses Jahr verständlich ein wenig bange. Würde ich wieder enttäuscht werden? Hier mein Bericht. Es ging nicht ganz schlecht aus.

Die Anreise

Dieses Jahr wollte ich den Geburtstag meiner Mutter in Potsdam mitnehmen, wozu ich den Umweg über Berlin in Richtung Norden nahm. Die Bahn bescherte wieder das volle Programm. Erster Zug ausgefallen. Ersatzzug vor Braunschweig umgeleitet. Auf Empfehlung des Schaffners in einen Regionalexpress, der keine 5 Minuten vor Potsdam für fast 1 Stunde aufgehalten wurde. Schlechter hätte es kaum beginnen können.

Tags drauf dann nach Hamburg und Lübeck nach Travemünde. Das erste Mal überhaupt hatte ich keine Fähre zur Wunschzeit 22:00 bekommen, sondern musste auf die 3:00 Fähre ausweichen. Im dunklen und beinahe menschenleeren Terminal auf das Schiff zu warten, war eine leidige Angelegenheit. Als ich endlich an Bord durfte, verschwand ich gleich in meiner Kabine, die stimmungsvolle Abfahrt aus Travemünde auslassend. Immerhin schien dann am nächsten Morgen in Malmö die Sonne.

Malmö, 5.8. 2024

Malmö, 5.8. 2024

Am Mittag fuhr vom Hafen kein Bus in die Innenstadt. Mit zwei anderen Mitreisenden teilte ich mir ein Taxi zum Hauptbahnhof. Dort wenig Zeit. Einmal kurz in die Innenstadt von Malmö, dann in den Zug Richtung Norden. Der Wagen in dem ich fuhr war nagelneu und super bekväm(!). Damit wäre ich glatt die ganze Strecke bis Stockholm durchgefahren. Endlich ein kurzer Stop, Geld abheben und dann die letzte, schon vertraute Etappe mit dem Bus. Etwa um 17:20 stand ich wieder vor Björns Hütte.

Meine Hütte. 17:20 angekommen, 5.8. 2024

Meine Hütte. 17:20 angekommen, 5.8. 2024

Auspacken und gleich zum Einkaufen ins Dorf gefahren. Mein erster Einkauf kam mir noch moderat vor, doch über die Zeit nahm der Eindruck zu, auch in Schweden hätten die Preise angezogen, allerdings auf ganz verschiedene Weise. Bei Obst und Gemüse aus dem Ausland schienen die Transportkosten aufgeschlagen zu haben, bei Brot, deutlich teurer, der Getreidepreis aufgrund des Kriegs in der Ukraine? Milchprodukte kaum verteuert. Aber die waren schon auf hohem Niveau.

Hütten- und Badezeit

Am Älmeshultasjön, 20.8. 2024

Am Älmeshultasjön, 20.8. 2024

Die weiteren Tage verliefen vom Wetter her gemischt. Zuerst zwei Tage Badewetter, dann zwei Tage Regen, dann stürmisch. In der zweiten Woche besserte sich die Stimmung, die Temperaturen und der Sonnenschein nahmen zu. Ja, richtig Sommer. Dann wieder Rückgang am Wochenende und ein kleiner Peak zu Anfang der dritten Woche. Verschlechterung darauf und leider bei der Abreise Regen.

Dabei hatte ich durchaus schöne Momente an den Seen. Zuletzt fand ich auch Gelegenheit zu einem Ausflug an den See Klappasjön. Eine Erinnerung an den Sommer 2008. Das letzte Mal war ich vor 8 Jahren dort. Und es herrschte insgesamt erstaunlich wenig Betrieb. Waren in Schweden vielleicht die Ferien schon vorbei?

Die Fotografie

Mit der Kamera in Husgölen, 18.8. 2024

Mit der Kamera in Husgölen, 18.8. 2024

Dieses Jahr hatte ich endlich wieder die Großformatkamera dabei. Dabei waren die Bedigungen nicht gerade günstig. Entweder Sonnenschein (aber nicht unbedingt Badewetter) oder stürmischer Wind oder beides schränkten meine Möglichkeiten arg ein. Ich hatte gerade an drei Tagen optimale Bedingungen, von denen der zweite Sonntag der beste war. Immerhin bin ich mit 14 Blatt Film heimgekehrt, die noch der Entwicklung harren. Keine ganz schlechte Ausbeute.

Das ganze Gerät

Seeblick, Aufnahme mit Drohne, 20.8. 2024

Seeblick, Aufnahme mit Drohne, 20.8. 2024

Dieses Jahr hatte ich mehr elektronische Geräte im Koffer als je zuvor. Neben Smartphone und Tablet kam noch die Drohne mit und zusätzlich noch ein Laptop. Die Drohne hatte sich schon letztes Jahr bewährt. Auch wenn die Handhabung gelinde gesagt nervig war, sie bot eine Ausweitung der Kameraeinstellungen, die man anders nicht hinbekäme. Selbst aus einer Höhe von 2-3 Metern bekommt man ganz andere Blickwinkel geboten. Zu größeren Flügen nutzte ich sie nie. Im Wald wäre mir das auch zu gefährlich gewesen.

Auch das Laptop erwies sich, trotz des Gewichts, als hilfreich. Gerade in den Regentagen, die ich in der Hütte zubringen musste, war der Zugriff aufs Internet angenehmer als auf dem Tablet. Man konnte leichter mehrere Fenster offen halten und so einen besseren Zugang zur Information bekommen. Auf die letzten Tage gelang es mir noch so, eine Alternative zu den neuerdings vollkommen überteuerten Schließfächern im Bahnhof von Malmö zu finden. (Ich dachte auch an das letzte Jahr. Da hatte sich das hektische Umbuchen von Zug und Fähre auf dem Tablet als sehr umständlich gezeigt.)

Der Regen …

Im 'Tal', Wald überschwemmt. Das gab es noch nie, 7.8. 2024

Im 'Tal', Wald überschwemmt. Das gab es noch nie, 7.8. 2024

Schon am ersten Tag bemerkte ich, dass sich abschüssig zu meiner Hütte im Wald Wasser gesammelt hatte. An tiefer gelegenen Stellen stand der Wald regelrecht unter Wasser. Es musste kräftig geregnet haben. Das gabs noch nie. Und die Mücken waren in Hochform. Auch in den Seen stand das Wasser höher als sonst. An meinem Lieblingssee reichte es mir am Steg ganz ungewohnt bis an die Brust. Vor zwei Jahren ging es genau umgekehrt. Der Pegel lag so niedrig, dass das Wasser mir nur bis zum Oberschenkel reichte. Insgesamt keine ganz schlechte Sache. Die letzten Jahre waren zu trocken gewesen.

… und das Obst

Mirabellen. Ganz nah bei meiner Hütte, 20.8. 2024

Mirabellen. Ganz nah bei meiner Hütte, 20.8. 2024

Ich war schon oft im August in Schweden gewesen, aber noch nie um diese Zeit hatte ich so viel reifes Obst. Neben vielen üppigen Apfelbäumen, die in den Gärten standen, fand ich auch verwilderte Pflaumen und Mirabellen. Zwei Bäume ganz nahe meiner Hütte. Und die Kirschen in Älmeshult gab es auch noch. Nur die Himbeeren waren dieses Jahr mau.

Reifes Obst am Straßenrand, 18.8. 2024

Reifes Obst am Straßenrand, 18.8. 2024

Die Leute stellten Körbe mit reifen Früchten an die Straße, wahrscheinlich, weil sie es selbst nicht mehr verarbeiten konnten. An was mag das gelegen haben? War es so warm gewesen? Oder der Regen?

[Fortsetzung folgt…]

  

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