Sonntag nach dem Bahndrama

Biergarten an der Uni Im Regen, Frankfurt Westend

Biergarten an der Uni im Regen

Regen am Morgen und über den Tag keine Besserung in Sicht. Passende Bedingungen, sich von den Schockwirkungen des Bahndramas zu erholen, das mich gestern ereilt hatte.

Den Tag zuvor hatte ich noch auf Twitter gebeten: Hoffentlich macht die Bahn kein Drama. Aber genau so kam es dann. Aus Anlass des Klassentreffens, des zweiten in diesem Jahr, das meiner ersten Schule in der Eifel galt, wollte ich ohne großen Aufwand an die Mosel reisen. In Mainz schon hatte der IC 50 Minuten Verspätung, die ich geknirrscht hinnahm. Gut, also kein Stop zu einem kurzen Bummel in Koblenz. Wenigstens dann eine stimmungsvolle Fahrt entlang des Mittelrheins. Doch auch das wurde nichts, denn in Bingen blieb der Zug einfach stehn. Schnell kam die Ursache durch die Lautsprecher: ein Ausfall des Bahnfunks im Großraum Frankfurt. Alle Zügen müssten anhalten, bis die Störung behoben wäre. Ausfall des Bahnfunks!? Hatten wir das schon? Nein. Aber die Bahn ist erfinderisch, dass wissen wir schon.

Fast 3 Stunden Aufentalt in Bingen wegen Funkstörung, 7.9. 2024

Fast 3 Stunden Aufentalt in Bingen wegen Funkstörung, 7.9. 2024

Kurzum, wir standen 2 Stunden in Bingen, bis sich eine Lösung abzeichnete. Zu dem Zeitpunkt zweifelte ich aber stark daran, ob eine Weiterfahrt noch Sinn machte. Ich wäre wahrscheinlich erst um 18:00 an der Mosel angekommen, ohne abschätzen zu können, ob ich überhaupt wieder zurück gekommen wäre. Denn solche Großstörungen produzieren erhebliche Verwirrungen im Fahrtverlauf aller Züge. Schweren Herzens entschied ich mich, die Reise abzubrechen und nach Frankfurt zurückzufahren. Eine weitere Stunde in Bingen verging, bis endlich eine Bahn nach Mainz auftauchte. Von da in der S-Bahn nach Hause.

Neulich dachte ich noch, eingedenk der Erfahrungen mit Hamburg und kürzlich Potsdam, du kannst nicht mehr zum Spaß mit der Bahn fahren. Die Störung gestern brachte diese Erkenntnis nochmal in aller Deutlichkeit bei. Wenn etwas wichtig ist, zur Mutter nach Potsdam fahren, dann musst du das hinnehmen, von allem anderen dich verabschieden. Was in Konsequenz eine Einschränkung bedeutet. Oder eben fliegen.

Zum späteren Nachmittag dann doch eine Regenpause, die ich zu einem kleinen Spaziergang über den Uni Campus ausnutzte. Der Sommer ist vielleicht vorbei.

  

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