Endlich geschafft. Ich kam tatsächlich von der „Baustelle“ frei und konnte für sieben Tage nach Paris fahren. Hier ein vorläufiger Bericht.
Diesmal hatte ich auch das Glück, Freunde zu treffen. Meinen alten Kollegen Oliver und einen weiteren Kollegen, Alfred, mit dem uns beide Erinnerungen verbanden.
Do., 6.3.
Mittags mit dem TGV nach Paris, wo ich pünktlich und bei Sonnenschein ankam. Drei Stationen mit der Métro, dann hatte ich wieder meine nette Wohnung bei Jaurès. Die Vermieterin ließ mir vertrauensvoll den Schlüssel da.
Erste Einkäufe getätigt, dann von Poissonnière (M7) aus in Richtung Château d’Eau gebummelt. Es war erstaunlich warm. Menschen saßen schon im Freien. Nebenbei fuhr ein Typ auf einer Art motorisiertem Einkaufswagen an mir vorbei. Das war schräg.
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Fr., 7.3.
Nach Place de Clichy und Avenue de Clichy. Erstand dort in einem Kleiderabverkauf eine flauschige Strickjacke. Für nur 5 Euro. Die Wohnung doch am Morgen etwas kühl. Durch die Rue Legendre zum Square des Batignolles. Unglaublich, was sich da Läden fanden. Im Park in der warmen Sonne gesessen. Wir hatten erst Anfang März. Einkauf bei Carrefour (Pont Cardinet) und zurück zur Wohnung für einen Tee. Später nach Belleville in der Hoffnung auf Fotos. Aber die zwischenzeitliche Bewölkung hielt nicht lange. Da kam die Sonne zurück. Rue de Belleville. Monoprix. Buchhandlung.
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Sa., 8.3.
Kräftiger Sonnenschein, der die Temperaturen über 20° trieb. Am Mittag in die Ecke der Rue Vivienne, wo deutlich mehr los war als im Dezember. Wahrscheinlich fliegen jetzt schon die Touristen ein. Am Jardin du Palais Royal vernehmlicher Andrang, obwohl das Wasserbecken noch nicht gefüllt war. Nebenan am Kiosk den Le Figaro Week-End erworben.
Mit der M12 zu Marx Dormoy. Dort stand die Markthalle, die zum 18. Arrt. gehörte. Weiter hinten, ein Park, der Square de la Madone, wo sich einer der wenigen natürlichen Brunnen von Paris befand. Wasser abgezapft.
Nach einer Pause mit der M5 nach Hoche und rüber nach Pantin. Sah es bei Hoche noch eher schräg aus, wurde es zum Kanal Ourcq zunehmend gentrifiziert. Am Kanal dann Massen von Menschen, die in der Sonne saßen.
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So., 9.3.
Die diesige Bewölkung trieb mich schon nach dem Frühstück vor die Tür. Für mein Projekt der Wohnsitze von Walter Benjamin in Paris musste ich die Zeit nutzen, so daß ich mir für heute drei Objekte im 16. Bezirk vornahm. Die Gegend bei Passy (16e) war schon nett genug, so dass ich mich fast zur Fotografie zwingen musste.
Spätnachmittag Oliver in Belleville getroffen. Abends Konzert in der Cité Universitäre. Mit Tanzeinlage, die uns beide ratlos zurück ließ.
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Mo., 10.3.
Morgens noch Regen. Nach Mittag in die Stadt. Erkundungen rund um die Grands Boulevards. Am Sterbehaus von Lautréamont hing ein Schild, Büro zu vermieten. – Ich muss unbedingt telefonieren.
Entlang der Rue Réaumur bis zum Blvd. Sébastopol. Hier U-Bahn bis zum Pavillon de l’Arsenal. Der hatte aber zu. Zurück zur Wohnung für einen Tee. Später mit dem Bus nach Belleville. Buchhandlung. Wollte doch das Buch über die Datencenter erwerben.
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Di., 11.3.
Perfektes Grau heute. Gleich nach dem Frühstück in die Ecke Saint-Germain-des-Prés und dort zwei weitere Objekte fotografiert. Dann rüber zu Les Halles. Treffen mit Oliver und Alfred. Bummel zum Louvre. Da war ich noch nie. Anschließend in die Rue St. Anne zum Koreaner. Der war schmacklich gut. Mit Alfred und seiner Frau zu Lafayette, oben auf die Dachterrasse, dann 2 Stock tiefer ins Selbstbedienungsrestaurant mit Superblick auf die Oper. Sehr angenehm dort.
Trennung schließlich bei Anvers. Ich noch von Paris Est zu Fuß zu mir ins Viertel. Am Canal Saint-Martin entlang. Hatte noch Bedürfnis nach Bewegung. Im Carrefour auf der Av. Jean Jaurès alkoholfreies Bier bekommen. Das war nicht in jedem Supermarkt zu finden. Dabei das 1664 in der Flasche sehr seltsam, in der Dose hingegen prima. War aber vom Mittagessen noch so satt, dass ich kaum noch etwas zu mir nahm.
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Mi., 12.3.
Heute musste ich die letzten 4 Objekte fotografiert bekommen. Die Bedingungen waren nicht schlecht. Das Grau nicht ganz so fein wie gestern.
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Am frühen Abend nochmal Treffen mit Alfred und seiner Frau. Sie residierten in Montmartre am Place Charles Dullin. Wir fanden gleich um die Ecke ein indisches Lokal, das überraschend gut war und auch noch günstig.
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Do., 13.3.
Letzter Tag. Wohnung fertig machen. Dann zu Rambuteau für das Früchtebrot (als ich gestern gegen 13:00 im Laden war, war es schon aus), dann abschweifend durchs Marais. Kurzer Besuch bei BHV, immer nett das Kaufhaus. Und schließlich zur Rue Saint-Honoré. Die Ecke ansehen, wo in der Serie »Dix pour cent« die Agentur lag. Am Palais Royal in die M7, zurück. Kurzes Hallo von der Vermieterin, die mir die ganze Woche vertrauensvoll die Wohnung überlassen hatte. 14:30 ab.
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