Verhärtungen der Gegenwart

Verhärtungen der Gegenwart

Hart, härter, noch härterer

Am Morgen hörte ich im Radio, die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hätte den Georg-Büchner-Preis 2025 an die Schriftstellerin Ursula Krechel vergeben, die (wörtlich!) „Verhärtungen der Gegenwart die Kraft ihrer Literatur entgegensetzt(e).“

Ja, geht es noch? Was bitte sind „Verhärtungen der Gegenwart“ und was die „Kraft ihrer Literatur“?

Ich war jedenfalls daraufhin so schlechter Laune, dass ich meine schon ohnehin zögerliche Absicht, am Abend die Poetikvorlesung von Judith Schalansky bei mir an Uni zu besuchen, quittierte. Denn ich konnte mir unter keinen Umständen vorstellen, dass ich dort mit meinem Widerwillen und eigentlich Ekel irgendein Verständnis finden würde.

Ja, ich überlegte sogar, ob ich überhaupt für den kommenden Aufenthalt in Schweden Belletristik in meine Lektüre mit aufnehmen sollte. Denn warum jemanden lesen, der sich mit Sicherheit keinerlei Probleme mit derartigen Formulierungen einer Deutschen Akademie haben würde.

Vom Radio, das ja als Teil des ö.r.r. Rundfunks eine besondere Aufklärungspflicht übernehmen sollte, war, wie immer bei Literaturpreisen, auch keinerlei kritischer Kommentar zu erwarten gewesen. Die haben nur 1:1 den Pressetext abgelesen. Insofern war das nicht weniger als Propaganda.

  

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