Bei den Temperaturen nahe des Gefrierpunkts sollte die Anreise möglichst unaufwändig erfolgen, so meine Überlegung zum letzten Sonntag in diesem Jahr. Die winterliche Witterung legte die Erinnerung an einen Spaziergang an der Bille vor genau 5 Jahren nahe.
Und genau deshalb wollte ich auch die Kamera mitnehmen, obwohl ihre Handhabung sicher keine reine Freude werden würde. Hanau Wilhelmsbad versprach den Kompromiss, kurze Fahrt mit der Regionalbahn von unter 30min, sowie ein hoffentlich überschaubares Repertoire an Motiven. (Bei der Kälte wollte ich nicht lange herumsuchen.)
So trat es auch ein. Park und Feld in trübem Grau, von Raureif überzogen. Die Gewässer mit Eis bedeckt. Von der Stimmung her wenig hebend, aber alles schlüssig. Zuerst dachte ich an die Ruine als Motiv. Doch dann sah ich die Pyramide auf der Insel. Ganz schnell Kamera aufgebaut, mit klammen Händen eingestellt, 1 Blatt Film belichtet. Ein weiteres an einer Brücke über einen Wassergraben. Menschen, die stören konnten, waren zum Glück wenige unterwegs.
Auf Bluesky schrieb ich später:
Pyramiden waren beliebte Ausstattungstücke im Repertoire des englischen Landschaftsgartens. Sie hatten in der Regel keine konkrete Funktion, sondern sollten Vergangenheit als Bild evozieren.
Hier in Hanau in Verbindung mit einer Insel (Toteninsel?).
Nach einer Stunde durchgekühlt trat ich die Heimreise an. Die Bahnstation war erfreulich kaum 10min vom Park entfernt.