Mein 2024

Auf dem Schiff unterwegs in Grönland. 2024 ein Jahr auf Reisen.

Unterwegs in Grönland

Jahresrückblick. 2024, – das war ein Jahr auf Reisen für mich. Noch nie war ich in einem Jahr so viel unterwegs gewesen.

Ich war in Grönland, ich war in Schweden, ich war in London und ich war vier Mal in Paris. Dazwischen noch immer mal in Potsdam bei der Mutter. Dass ich wenig Zeit in Frankfurt verbrachte, ja manchmal das Gefühl hatte, ich käme nur mal eben vorbei, das hatte Programm. Unterwegs zu sein, schien mir 2024 die beste Art, dem Gefühl des Ungenügens angesichts meiner Situation in Frankfurt zu begegnen. Wenn schon kein dauerhafter Ort in Sicht war, so dann wenigstens zeitweise.

Das Jahr 2024 enthielt sonst genügend Kalamitäten, viele schon so bekannt, so angewöhnt, so verhuscht, dass sie ein Rauschen zu bilden schienen: Ukraine, Gaza, Corona, Inflation. Nur die Wiederwahl von Trump im November ein unerwarteter Paukenschlag. Von uns gegangen waren, zu meinem Kummer, Flaco, die Eule im Central Park und der Mars Helikopter, jenes kleine Fluggerät, das in dünner Luft unglaubliche 72. Flüge absolviert hatte. Sie werden mir fehlen und fehlen werden mir auch die, die sich dieses Jahr von Twitter/X verabschiedet haben.

Grönland

In Qaqortoq, 2.7. 2024

In Qaqortoq, 2.7. 2024

Meine Reise in den hohen Norden hatte ich lange geplant und ersehnt, vielleicht schon seit 2018. Dieses Jahr konnte ich meinen Weg nach Grönland endlich verwirklichen und erste Eindrücke von diesem Land am Rande des Eises sammeln. Man musste dort mit Schwierigkeiten rechnen, so erfuhr ich. Verbindungen zwischen den weit entfernten Orten blieben immer unter Vorbehalt der Wetterbedingungen. Manches klappte einfach nicht. Dabei hatte ich noch Glück. Ein Mitreisender blieb 9 Tage an einem Ort stecken. Gerne führe ich wieder in die Arktis. Momentan bleibt unklar, welches die beste Herangehensweise nach den vorangegangen Erfahrungen sein könnte.

Und Schweden

Mit Lektüre auf der Hütte in Schweden, 20.8. 2024

Mit Lektüre auf der Hütte in Schweden, 20.8. 2024

Auch 2024 war wieder das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Diesmal ohne größere Hitzewellen wie in 2023. Nicht direkt bemerkbar lag die Durchschnittstemperatur beständig über Niveau. Auch die Nächte blieben warm. In Schweden gab sich der Sommer ganz passabel. Einige sehr schöne Tage im August wechselten mit Regen ab. Nicht optimal, aber viel besser als 2023.

Mit der Kamera nahe Husgölen, 18.8. 2024

Mit der Kamera nahe Husgölen, 18.8. 2024

Dieses Jahr hatte ich auch wieder die Großbildkamera dabei, mit der ich 14 Blatt Film belichten konnte. Eine gute Ausbeute, die an das gesamte Jahr anschloss. Durch die vielen grauen Tage kam ich auf 100 Blatt Film. Wiederum sind nicht alle gut geworden und etliche harren noch der Ausarbeitung.

Schreiben & Sprechen

Das Blog schloss mit 110 Artikeln. Weniger als sonst, was sicher eben an meinen vielen Reisen lag, die mich vom Schreiben ablenkten. Es werden sicherlich noch einige nachfolgen. Besonders aus der Fotografie. Immerhin konnte ich einen größeren Artikel fertigstellen, an dem mir viel lag, da er mit meinem Abschied von der Kunst zusammenhängt. Wie ist es zu erklären, dass so viele Künstler, die mir ihrer Kunst kein Geld verdienen, nicht aufgeben, sondern aus externen Quellen ein Leben für die Kunst zu finanzieren suchen? Lest dazu meine Untersuchung.

Selbst bei Radio X, Das Seminar, 13.9. 2024

Selbst bei Radio X, Das Seminar, 13.9. 2024

Meine Radiosendung kam in ihr 25. Jahr. Der Applaus fiel dürftig aus. 11 Sendungen immerhin waren es 2024. Ich mache vielleicht noch weiter, so lange ich in Frankfurt bin, aber dann wird Schluss sein.

Nach Paris

Im Jardin des Plantes, Paris, 7.10. 2024

Im Jardin des Plantes, Paris, 7.10. 2024

Vier mal Paris dieses Jahr. Vielleicht habe ich vorerst meine Bestimmung gefunden. Wenn es momentan nicht danach aussieht, als könnte ich mein Projekt, das kleine Haus auf dem Land, verwirklichen, so scheint mir ein anderes Ziel greifbarer, eben Paris. Für 2025 habe ich mir vorgenommen, eine längere Zeit in Paris zu verbringen, mindestens 3 Monate. Ich möchte herausfinden, wie sich das Leben dort anfühlt und ob es Sinn machen könnte, meine Wohnsitz an die Seine zu verlegen. Jetzt muss ich mich zu Anfang 2025 noch um meine Mutter kümmern, aber ich sehe es vor mir.

In einem nachdenklichen Artikel über den Sinn der Alltagsfotografie schrieb J. Rothman im New Yorker, das wiederkehrende Foto von Gegenständen oder Ereignissen des Alltags könne uns helfen, das Vergehen der Zeit leichter zu ertragen. In diesem Sinne möchte ich feststellen, sei mir 2024 geglückt.

  

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