Der Kollege Florian schlug mir für unseren heutigen Ausflug das Hessische Ried vor. Eine Gegend, die mir rein gar nichts sagte. Also, warum nicht.
Anfahrt über die Autobahn, am Flughafen vorbei, in gut 3o Minuten. Mit an Bord Florian sein Spezialdackel, ein weitgehend braves Tier. Erster Eindruck in Hessenaue, unserem Ausgangspunkt: alles ganz schön flach. Einziger Unterschied zu Norddeutschland, am Horizont ließen sich Berge bemerken, im Norden der Taunus und im Osten die Bergstraße.
Offene Weite, nichts von heilig, jenes berühmte Zen-Koan kam mir in den Sinn. Auf den nächsten Deich und da entlang, den Rhein fühlend, ohne ihn zu sehen. Nur die Schiffe brummten zu uns herüber.
Grasland und Gehölz. Ein Campingplatz. Dazu der blaue Himmel und die Sonne im Totalstrahlungsmodus. Mehr noch als letztes Mal im Taunus. Einen Monat später.
Endlich erreichten wir auch den Rhein. Direkt am Ufer ein Ausflugslokal, bevölkert von Motorradfahrern. Ich dachte dabei an eine Tour in der Spessart mit Andreas K. vor 30 Jahren. Auf der anderen Seite des Flusses lag schon Oppenheim. Wir hätten hier eine Fähre nehmen können.
Auf dem Rückweg Einkehr in Hessenaue. Wir saßen im Freien vor dem Dorfgemeinschaftshaus aus den 1930er Jahren. Die Sonne wärmte mit aller Kraft. Während ich am Nachmittag bei Kaffee und Apfelkuchen blieb, bestellte Florian schon eine deftigere Mahlzeit.
* * *
Am Abend dann, ab 18 Uhr die ersten Ergebnisse der Bundestagswahl. Fast hätte ich es vergessen, denn ich hatte meine Stimme schon am Donnerstag abgegeben.
CDU/CSU erwartungsgemäß vorn, aber unter 30%. Ampel Koalition Verluste, aber im Rahmen der Vorhersagen. Einzig die FDP wurde abgestraft. BSW ganz knapp unter 5%. Zuletzt die böse Partei mit A… fast 20%.
Was wird jetzt daraus folgen?