Leicht angeschlagen begann die dritte Woche in Paris. Zu Symptomen der Erkältung gesellte sich noch Heuschnupfen hinzu. Kein Wunder, bei dem Staub, der hier in der Luft hing. Zudem hatte es auch kaum geregnet.
🔵 Trotz der gesundheitlichen Beeinträchtigung nahm ich Montag und Dienstag an den Angeboten zur französischen Konversation teil. Beim Sprechen haperte es immer noch. Nebenbei schaute ich auf Netflix die Serie „Plan cœur“. Super Schauspielerinnen und viel Alltagssprache. Statt „travail“ sagen sie „taf“. Männer sind „mecs“ oder „gars“ (Garçons). Die Hauptperson, Elsa, sagt, sie sei „foutue“ (im Eimer).
🔵 Zur Fotografie hatte ich am Sa., 17.5. wieder Gelegenheit. Da war es nahezu grau. Fotos in der Innenstadt, Passagen und am Monmartre der letzte Wohnsitz von André Breton.
Les Portes Ouvertes des Ateliers d’Artistes
🔵 Mit einiger Spannung erwartet, der Atelierrundgang in Belleville. Von der Kunst erhoffte ich mir nicht viel, dachte aber an verborgene Ecken und Winkel, an die ich sonst nicht kommen würde.
Meine Erwartung wurde zu 100% eingelöst. Die ganze Kunst war schrecklich. Selbst die, die ich mir schon vorher auf dem Plan als möglicherweise aussichtsreich markiert hatte. (Bei Malerei hatte ich schon sowieso keine Hoffnung mehr.)
Dagegen gab es lauschige Hinterhöfe, Treppenaufgänge, Dachlauben, Schuppen und Werkstätten in Hülle und Fülle. Kein Wunder, denn Belleville war einst im Osten von Paris ein Arbeiterquartier. (Weiter südlich, jenseits des Boulevard de Belleville, im 11. Arrt. fand ich das Flair schon unangenehm. Bildlich, ein Haus nahe des Abbruchs und darin ein Geschäft für aufgearbeitete Designermöbel und eine feministische Buchhandlung. Erinnerte mich an Ottensen.)
96 Ateliers gab es zu besichtigen. Ich war 2x in Belleville, Donnerstag und Samstag. Am ersten Eindruck änderte sich jedoch nichts. Wie konnte es sein, dass keinerlei Kunst zu entdecken war, die in irgendeiner Form Anschluss an aktuelle Diskurse suchte? Vielleicht hatten die, die so etwas machten, gar keine Lust auf so einen Atelierrundgang? Das könnte ich verstehen, wenn ich an meine eigenen Erfahrungen daran in Frankfurt erinnere. Du sitzt den ganzen Tag herum und die Besucher wollen nur nette Malerei und Unterhaltung.
🔵 So., 18.5., wieder Sonnenschein. Ein kurzer Besuch bei Javel. Dort letzter Wohnsitz von Paul Celan.
Und mit dem Rad entlang des Canal Saint-Denis. Unerwartet bis zu seiner Mündung in die Seine. Ein Areal mit Wohnbauten aus den 1970er Jahren konnte ich nicht entdecken. Da muss ich nochmal meine Quellen studieren.
.
Kleine Updates auf Twitter …